Dass es nicht ganz leicht ist, Lyrik zu übersetzen, haben wir hier schon mal erläutert. Im Fall einer Übersetzung aus dem Koreanischen ist es naturgemäß schwierig, ihre Güte zu beurteilen. Was die Übersetzer von Ko Un, Woon-Jung Chei und Siegfried Schaarschmidt, in ihrem Nachwort der deutschen Ausgabe von Die Sterne über dem Land der Väter schreiben, klingt aber sehr vertrauenserweckend, zumindest nach skrupulöser Arbeit am sprachlichen Detail:
Woon-Jung Chei, die den Kontakt zu ihrem Landsmann aufgenommen hatte, sandte mir Stück für Stück ihre wörtliche Übertragung nach dem koreanischen Original; ich, der Japanologe, übersetzte nach einer japanischen Fassung, erstellt von dem an einer Universität nahe Osaka lehrenden Koreaner Kim Hak-Hyon, und dann wurde eine jede Zeile diskutiert, wurde um größte Genauigkeit bei dennoch gewährleisteter Lesbarkeit gerungen.
Interessant ist auch Woon-Jung Cheis kurze biographische Skizze, die auch die oppositionelle Haltung und damit die politische Dimension der Gedichte von Ko Un deutlicher werden lässt. Weiterlesen
Eines aber möchten wir in absehbarer Zeit gewiß nicht hören: das jammervolle Geächz der aus der Regierung herausgeworfenen Sozialdemokraten, weil man sie dann grade so behandeln wird, wie sie heute den Reaktionären helfen, die Arbeiter zu behandeln. Weiterlesen
Dann läge Schwarz-gelb deutlich unter 20% und es gäbe eine satte Zweidrittelmehrheit für Rot-rot-grün.
Hier das offizielle Endergebnis für den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg (Zweitstimmen):
Merkmal |
Bundestagswahl 2009 |
Bundestagswahl 2005 |
Differenz |
absolut |
% |
absolut |
% |
absolut |
%-Pkte. |
Auszählungsstand |
162 |
100,0 |
164.740 |
x |
|
x |
Wähler |
123.839 |
72,3 |
125.668 |
76,3 |
-1.829 |
-4,0 |
ungültige Stimmen |
1.934 |
1,6 |
1.977 |
1,6 |
-43 |
0,0 |
gültige Stimmen |
121.905 |
98,4 |
123.691 |
98,4 |
-1.786 |
0,0 |
SPD |
24.639 |
20,2 |
|
37,4 |
-21.596 |
-17,2 |
CDU |
13.629 |
11,2 |
|
11,1 |
-67 |
0,1 |
DIE LINKE |
29.115 |
23,9 |
|
19,2 |
5.374 |
4,7 |
GRÜNE |
35.586 |
29,2 |
|
23,5 |
6.525 |
5,7 |
FDP |
7.222 |
5,9 |
|
4,4 |
1.719 |
1,5 |
NPD |
964 |
0,8 |
|
1,0 |
-307 |
-0,2 |
REP |
198 |
0,2 |
|
0,2 |
-103 |
0,0 |
BüSo |
122 |
0,1 |
|
0,1 |
-5 |
0,0 |
PSG |
144 |
0,1 |
|
0,1 |
35 |
0,0 |
MLPD |
107 |
0,1 |
|
0,1 |
-14 |
0,0 |
DKP |
289 |
0,2 |
|
x |
289 |
0,2 |
DVU |
89 |
0,1 |
|
x |
89 |
0,1 |
DIE VIOLETTEN |
605 |
0,5 |
|
x |
605 |
0,5 |
Die Tierschutzpartei |
1.362 |
1,1 |
|
x |
1.362 |
1,1 |
ödp |
243 |
0,2 |
|
x |
243 |
0,2 |
Piraten |
7.591 |
6,2 |
Und Christian Ströbele hat zum dritten Mal das Direktmandat geholt, mit 46,8 % der Erststimmen. Gratulation!
Die SPD erinnert mich ein wenig an der Panther aus Rilkes berühmten Gedicht. So, wie der Panther durch seine Gefangenschaft im Zoo seine Raubtierhaftigkeit verloren hat, so hat die SPD durch ihre Gefangenschaft in der neoliberalen Agenda-Politik, ihren Charakter als Volkspartei weitestgehend verloren — das Gebaren von Steinmeier und Müntefering ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte, in der betäubt ein großer Wille steht.
Seit 1998, also in gut 10 Jahren, hat die SPD 10.000.000, sprich 10 Millionen Wähler verloren, ohne irgend etwas an Politik oder Personal zu verändern. Dass diese Borniertheit, selbst nach der historischen Niederlage von gestern, in der Führungsriege weiter grassiert, beweist allein die Nominierung Steinmeiers als Fraktionsvorsitzenden und, noch viel viel gruseliger, seine wahrscheinliche Kandidatur für den Parteivorsitz. Dieses unglaubliche Vorgehen wird mit dem Claim, dass ja nicht Steinmeier die Wahl verloren habe, sondern die gesamte Partei, argumentativ jedoch nur notdürftig gedeckt, wie Wolfgang Lieb von den Nachdenkseiten treffend bemerkt:
Die durchgängige Sprachregelung der SPD-Spitze war: nicht Müntefering und Steinmeier haben die Wahl verloren, sondern „alle in der SPD“ bzw. „die gesamte Partei“ (Wowereit). Daran ließ sich schon das Abschieben der eigenen Verantwortung der Parteispitze erkennen.
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Möllemann hätte sich gefreut
Jetzt wird durchregiert. Alles wird anders schlimmer. Wir haben mal gesammelt, was alles wie schlimm:
das Streben jedes Einzelnen nach Glück auch für die Gesamtheit die besten Ergebnisse gewährleistet, [und] jeder Mensch in erlebter Freiheit seine Chancen erkunden und daraus eigenverantwortlich seine Werte finden und sein Glück schmieden kann.
Jeder also wieder seines eigenen Glückes Schmied. Wunderbar. Verabschieden dürfen wir uns auch von dem ganzen anderen sozialen Quatsch:
Haben wir etwas vergessen? Ach ja. De nu minnista for extieriör: Weiterlesen