Hetenknacker
Westerwelles Antrittsbesuch in Polen war ein voller Erfolg.
Westerwelles Antrittsbesuch in Polen war ein voller Erfolg.
Das ist ja principiell eine gute Idee, aber warum müssen in solchen Eckpunktepapieren immer so unnötige und absurde Behauptungen drinstehen.
Copyright is the basis for creativity.
Kann sich denn keiner in der EU-Bürokratie vorstellen, dass Kreativität bedingungslos ist? Dass Menschen musizieren oder Bücher schreiben, ohne im Hinterkopf die verschiedenen Distributionskanäle auf ihr Cash-Flow-Potential hin zu sortieren? Der Mensch malt nachweislich seit 30.000 Jahren, und die Basis dafür ist das Urheberrecht? WTF?
Man kann diese Denke wahrscheinlich nicht ändern, aber liebe EU, ist es nicht dennoch enorm dämlich, auf der einen Seite von einem digitalen Binnenmarkt zu sprechen, und andererseits die Mitglieder aufzufordern, Online-Bezahlsysteme zu überwachen, um das für einen Binnenmarkt notwendige Vertrauen in Online‑, bzw. Mikropayment gar nicht erst aufkommen zu lassen?
Wir haben ja schon länger nichts mehr zum Thema Urheberrecht geschrieben, und da will ich die Gelegenheiten mal nutzen, wieder einmal Wissenswertes darüber zu berichten. Schauen wir zunächst einmal beim französischen Nachbarn vorbei, der jetzt endlich seine Three-Strikes-Regelung verabschiedet hat. Und im Grunde kennt man das ja: Wer dreimal beim illegalen Download erwischt wird, bekommt das Netz abgedreht. Leider geht bei der Berichterstattung über die 3Strikes häufig unter, dass man beim dritten Mal auch (bis) zu zwei Jahre Haft, oder eine Geldstrafe von maximal € 300.000 aufgedrückt bekommen kann. Das ist nur fair, denn ein Richter schaut ja drauf, bei wem die Datenleitung trocken bleibt. Das Neue an der französischen Regelung ist jedoch die Schaffung einer eigenständigen Behörde (was man eigentlich eher den Deutschen zutraute), die mit der Verfolgung und Bestrafung der liederlichen Rechtsbrecher beauftragt wird und den Namen HADOPI (Haute Autorité pour la Diffusion des Œuvres et la Protection des Droits sur Internet) trägt. Die schickt, üblicherweise aufgrund einer Denunziation, beim ersten Verstoß ein E‑Mail. Darin steht lediglich die IP-Adresse und der Zeitpunkt der fraglichen Urheberrechtsverletzung. Worum es geht, oder wer angeschwärzt hat, wir natürlich nicht verraten, dafür aber anschließend der Internetanschluss des Betroffenen von seinem Provider überwacht. Beim zweiten Mal erfolgt dieselbe Prozedur, bloß per Einschreiben. Beim dritten Mal ist der Provider verpflichtet, die Internet-Verbindung für 2 bis 12 Monate zu sperren. Außerdem kommt der Betroffene auf eine Terrorliste Blacklist (was man eigentlich eher den Amerikanern zutraute), so dass er auch bei keinem anderen Provider einen Anschluss erhält. Bezahlen muss er seinen Anschluss natürlich weiterhin. Er muss auch beweisen, dass er unschuldig ist, und er kann natürlich auch nach wie vor von den Monopolisten des geistigen Eigentums zivilrechtlich abgemolken werden. Eine Einspruchsmöglichkeit ist nicht vorgesehen. Wie gesagt, mindestens fair. Weiterlesen
Am Montag lief in der ARD die Dokumentation “Heilung unerwünscht”, in der es um die Hautcreme Regividerm (Inhalt: Vitamin B12 und Avocadoöl) ging, die angeblich Millionen Menschen mit schweren Hauterkrankungen helfen kann. Die Salbe wird aber nicht produziert, weil die großen Pharmakonzerne sich weigern, die Erfindung auf den Markt zu bringen. Ich habe den Beitrag nicht gesehen (bei Interesse kann er hier angeschaut werden, und er dürfte die Verwertungsschleifen der ÖR wohl noch ein paar Mal durchlaufen), würde dazu aber doch ganz gerne mal etwas schreiben. Ich will hier keine Lanze für die Pharmaindustrie brechen, aber ich glaube, dass diejenigen, die (randomly selected) jetzt auf die pöhsen Pharmapurchen schimpfen, etwas vorschnell mit Urteilen bei der Hand sind. Wenn man sich über die Schweinereien der Pharmabranche informieren will, sind Vioxx, Bextra, Thalidomid oder Tamiflu die geeigneteren Stichwörter. Man kann auch einfach mal das pharmakologische Institut der lokalen Uni-Klinik aufsuchen, oder das Arznei-Telegramm abonnieren. Weiterlesen
Kai ruft, wir folgen:
Lesenswertes Film-Blog, auf dem sich früher öfter mal die FilmemacherInnen der “Berliner Schule” zu Wort meldeten (z.B. Thomas Arslan und Ulrich Köhler). War früher bei antville gehostet; auch unter der neuen eigenen Domain finden sich neben kurzen auch immer mal wieder interessante lange Texte zu mehr oder weniger abwegigen Filmthemen.
Ein Filmblog, das wohl eher inhaltlich als optisch überzeugt. Betrieben seit einigen Jahren von Lukas Foerster, der hier von seinen wichtigsten Filmerlebnissen berichtet oder seinen wichtigsten Gedanken zu ebenjenen. Immer geschmackssicher (wie auch seine Liste der besten 10 Filme aller Jahre beweist), angenehm unprätentiös, klug und manchmal auch die eigene Unsicherheit nicht verheimlichend. Sehr angenehm. Auch sehr hilfreich die Liste anderer deutsch- und englischsprachiger Filmblogs. Der Autor schreibt auch Lesenswertes beim stärker auf die Berliner Kinokultur bezogenen Überbau.
Ein leider ziemlich verschlafenes Blog, mit angeschlossener Zeitschrift. Es geht oft um Verschwörungstheorien, Schwerpunkt ist der Nahe Osten. Von der Haltung ein bisschen so wie der Freitag früher war. (Uri Avneri schreibt hier manchmal.) Für die Frankophilen: Hier findet man die in der deutschen Le Monde diplomatique nicht übersetzten Artikel aus der französischen Ausgabe.
Ein kleines feines, antifaschistisches und dezidiert linkes Blog mit Fokus auf Lateinamerika.