Und die Propaganda geht weiter. Inzwischen wird wirklich jede auch nur halbwegs plausible Gelegenheit genutzt, nach Regeln (d.h. Gesetzen) fürs Internet zu rufen. Womit leitet die FAZ den Bericht zum neuen Apple-Spielzeug ein?
Die ganze computerisierte Welt spielt verrückt, weil da einer in San Francisco eine Elektrotafel auspackt, aber Jaron Lanier, der Technoguru und Internetskeptiker, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. „Ich wünsche Apple alles Gute“, sagt er, „für die Menschheit wird es jedoch eher von grundlegender Bedeutung sein, ein weltweit gültiges Abkommen über die Bezahlung von Information, von geistigem Eigentum zu treffen. Sonst ist es nicht möglich, wirklich vernetzt zu sein.“
Abgesehen davon, dass es sich dabei wieder um die Lanier-typische geistige Diarrhoe handelt — was genau hat das jetzt mit dem iPad zu tun? Egal, Hauptsache schnell nochmal Restriktionen gefordert. Die Bürgerlichen haben offenbar eine ganz fürchterliche Angst vorm Chaos — sie brauchen Regeln, Kontrollen, Sanktionen — und davor, dass das Geld nicht ganz so stromförmig fließt, das Kapital nicht ganz so reibungslos akkumuliert, wie unter jenen ersponnen idealen Bedingungen, die vom Staat doch bitte ganz schnell wieder hergestellt werden sollen. Fesselung der Produktivkräfte, ick hör dir trapsen.
Offenbar ist der Technoguru und Internetskeptiker (FAZ) Jaron Lanier auch Denkskeptiker. Anders lässt sich sein selbstgerechtes Geraune wohl kaum erklären. Wie er zu dem Mensch-Hund-Vergleich gelangt? Solche Fragen stellt man nur wider besseres Wissen oder in Unkenntnis der zahlreichen Interviews, die der Internetpionier (SZ) in der verzweifelten Hoffnung, jemand möge doch sein kaum relevant zu nennendes Buch erwerben, der bürgerlichen Presse gibt. So schlägt er mit den ewig gleichen, ewig langweilenden Thesen am 17. Jänner zuerst bei der FAZ auf, am 24. bei der Süddeutschen und am 25. schließlich bei SpOn. Und immer geht es darum, dass das Internet ein Ding ist, in dem marodierende Mobs durch die Gegend ziehen (“Deshalb habe ich ernsthaft Sorge, dass es eines Tages zu einem gefährlichen Mob-artigen Ausbruch im Internet kommen wird.” Oh no! What should we do about it? The mob is in the interweb!!1! We’re totally helpless! May god have mercy with us all!), die dunklen “Lords der digitalen Wolke” alles beherrschen wollen und der in den USA als Schreckgespenst mit Sicherheit noch funktionierende Kommunismus in Form eines digitalen Maoismus grassiert. Weiterlesen
http://www.youtube.com/watch?v=OXPPu418C78
Lecker! via Niggemeier
Hier der Verweis auf einen Artikel von Petra Steinberger, der vergangenes Wochenende den Wochenendteil der SZ schmücken durfte: ein Aufruf zum Verzicht auf Fleisch- und Fischkonsum mit allen im Grunde hinlänglich bekannten und völlig richtigen Argumenten. Geschrieben ist er nicht mal besonders gut (Stakkato-Bildzeitungsstil), aber inhaltlich (und auch rhetorisch dann doch irgendwie) überzeugend. So überzeugend jedenfalls, dass ich (bis dato Fleisch: nein, Fisch: ja), jetzt auch keinen Fisch mehr kaufen oder im Restaurant bestellen werde (Übergangsphase). Und Milch, Butter, Eier nur im Bioladen. (Ja, bio ist spießig, schon klar, aber es geht hier ja nicht um cool und uncool und wie man sich fühlt.) Weiterlesen hier und hier.
…ist nicht nur der Titel eines ziemlich tollen Films von Jia Zhang-ke, sondern auch ein sehr gut kuratiertes Festival zum US-amerikanischen Independentfilm, das momentan im Babylon Mitte (Berlin) stattfindet.
Folgende Filme habe ich bereits gesehen und kann sie uneingeschränkt empfehlen:
Two Lovers USA 2008, R: James Gray; mit Joaquin Pheonix, Gwyneth Paltrow, Vanessa Shaw, 35mm, 108 Min, OmU
Di, 12.1. 21.00; Sa, 16.1. 22.00
The Exploding Girl USA 2009, R: Bradley Rust Gray; mit Zoe Kazan, Mark Rendall, Digibeta, 79 Min, OV
Fr, 15.1. 20.00; Sa, 16.1. 20.00
Go Get Some Rosemary USA 2009, R: Josh und Benny Safdie; mit Ronald Bronstein, Sage Renaldo, Frey Renaldo, Abel Ferrara; 35mm, 100 Min, OV
Fr, 15.1. 22.00