Der Bechdel-Test

Der Bechdel-Test misst die aktive Präsenz von weib­lichen Charak­teren in Hol­ly­wood-Fil­men. Die Idee stammt ursprünglich aus einem Com­ic Dykes to Watch Out For (1985) von Alli­son Bechdel in dem eine Fig­ur erk­lärt, dass sie nur Filme schaue, die drei Kri­te­rien erfüllen:

  1. Kom­men im Film zwei oder mehr Frauen vor, die Namen haben?
  2. Sprechen diese miteinander?
  3. Sprechen diese miteinan­der über etwas anderes als einen Mann?

Ani­ta Sar­keesian erk­lärt das viel bess­er (via han­hai­wen).

Eine Liste der Film im Video gibt es bei Fem­i­nist Fre­quen­cy.

Urbanizm

WUF5-LogoHeute ging es los in Rio de Janeiro mit dem World Urban Forum in sein­er fün­ften Aus­gabe. Das (soweit ich weiß) jüng­ste und kle­in­ste aller UN-Agen­turen, die UN-Habi­tat, ist Aus­richter der ganzen Geschichte. Und weil — wie man so hört — die UN mal wieder total pleite sind und Habi­tat sowieso, nutze ich doch die Chance, dem wahrschein­lich let­zten WUF beizuwohnen.

Die Diskus­sion zwis­chen Urban Cit­i­zen und old school cit­i­zen ver­spricht amüsant zu wer­den, und der Bürg­er­meis­ter von (und jet­zt nicht ver­wech­seln) Ahmed­abad hat schon im Vor­feld ein Schlag­wort in den Ring gewor­fen, das die fünf Tage dominieren soll: rur­ban. Urbanrur­al ist gemeint und soll das Konzept beschreiben, wenn ländliche Ideen in die Städte inte­gri­ert wer­den, wenn also Leute vom Land sich wie Bauern in der Stadt benehmen. Weit­er­lesen

Anna Karina im Remix

Video von Toad­vine mit Auss­chnit­ten aus Vivre sa vie (Jean-Luc Godard, F 1961) zu Basic Space von The XX im Remix von Pariah

Erstaunlich, wie wun­der­bar das funktioniert.
Dank an René für den Hinweis!

Der Räuber

Gestern abend habe ich nun endlich auch Der Räu­ber (Ben­jamin Heisen­berg, D 2010) gese­hen, der im Berli­nale-Wet­tbe­werb lief und den ich dort ver­passt hatte.

Er ist ganz großar­tig. Nicht makel­los — er hat Schwächen, wo die meis­ten Berlin­er-Schule-Filme Schwächen haben: bei den Dialo­gen — aber doch großar­tig. Die Kam­er­aar­beit von Rein­hold Vorschnei­der scheint mir hier noch bril­lanter als bei Angela Schan­elecs Orlyund Thomas Arslans Im Schat­ten (die bei­de auch sehr schön sind), weil er hier weniger form­streng zu Werke gehen durfte. Sie funk­tion­iert beson­ders in Zusam­men­hang mit der Mise en scène, z.B. der Fig­ure­nanord­nung und ‑chore­ografie. Oft kommt es zu Rück­e­nan­sicht­en, zu Verdeck­un­gen, also Ein­schränkun­gen der Sicht­barkeit. Gle­ichzeit­ig bleiben die Ein­stel­lun­gen aber funk­tion­al inte­gri­ert. Das ist keine artis­tis­che Ange­berei, keine orna­men­tale Ver­schnörkelung, son­dern macht nar­ra­tiv Sinn. Was den Film über­haupt ausze­ich­net: Er funk­tion­iert wun­der­bar ein­fach als pack­ende Geschichte. Weit­er­lesen