alle spiele. alle tore. keine hymnen
von zeit zu zeit werden hochkonkurrierende spezialarbeiter namens fußballprofis nach leistungs- und staatsangehörigkeitskritierien zusammengewürfelt und in repräsentativer absicht als nationale elfen gegeneinander aufs feld geschickt. wer trotz dieser unschönen ausgangsbedingungen freude daran empfindet, sich die mitunter sehenswerten ballkünste anzuschauen, ist gezwungen, sich mit den patriotischen motiven dieser veranstaltung auseinanderzusetzen. der hierzulande mit deutschland- und bierfahne zelebrierte fußballnationalismus, der stets ein besonderer bleibt, weil er nicht nur “deutsche siege” feiert, sondern immer auch das recht der deutschen auf von den verbrechen des nationalsozialismus unbelasteten nationalen taumel reklamiert, macht auch vor der fernsehmoderation nicht halt, während die drastischen auswirkungen der wm im ausrichtenden land kaum eine meldung wert sind. so auch in diesem sommer, so auch im bezug auf südafrikas gegenwart und geschichte wie z.B. den support von wm-sponsor daimler benz für das regime der apartheid. um den freundinnen und freunden einer nationenfreien welt aber wenigstens vor den bildschirmen eine umgebung mit zivilisatorischen mindeststandards zu schaffen, bietet der garten des ://about blank (markgrafendamm 24 c // 10 245 berlin // s‑bhf ostkreuz) für alle spiele eine antinationale oase, inklusive bar, cocktails, grill und panini-bilder tauschbörse.
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