25 Filme des Jahres 2009
Ich hatte immer Probleme mit diesen Listen des Jahres. Zu unklar bleibt mir da immer: Meint sie, die Listologin, wenn sie „Filme des Jahres“ sagt, die, die sie am besten fand? Oder die, die sie am liebsten gesehen hat, bei denen sie sich am besten amüsiert hat? (Das ist ja nicht immer das gleiche.) Und: Aus welcher Auswahl? (Sie wird wohl kaum alle gesehen haben.) Welche Filme wurden absichtlich weggelassen? Und welche nur, weil sie gar nicht gesehen wurden? Und: Ist das nicht immer auch ein eher peinliches Distinktionsspiel, das mit diesen Listen gespielt wird? Sind meine Filme rarer, ist mein Geschmack erlesener als deiner?
Dennoch: derartige Listen können auch hilfreich sein. So wenn man bei Leuten, deren Filmgeschmack man kennt und schätzt, auf Titel stößt, die man noch nicht kannte und deren Sichtung man dann nachholen kann. Oder wenn ein Film, den man verpasst hat, auf verschiedenen Listen auftaucht und so das Bedürfnis, ihn doch unbedingt noch sehen zu müssen, verstärkt.
Hier mein Top-25, alles Filme, die ich in diesem Jahr in Kinosälen (die meisten: auf Festivals) gesehen habe. Ich behaupte nicht, dass dies die besten Filme des Jahres sind. Zu offensichtlich spiegeln sie meinen persönlichen Geschmack; außerdem sind auch viele ältere dabei, bei denen ich das Glück hatte, sie zum ersten Mal auf großer Leinwand zu sehen. Einige bekannte Titel, die für Aufsehen, Jubel und Debatte gesorgt haben, fehlen darin mit voller Absicht (z.B. Public Enemies, Gran Torino, Stellet Licht, Das weiße Band) — entweder weil ich sie schlecht fand, oder ärgerlich, oder weil sie mich völlig kaltgelassen haben.
Die Reihenfolge entspricht keiner Wertung, sondern der, in der ich sie im Lauf des Jahres gesehen habe.
Material (Thomas Heise, D 2009) // Der Knochenmann (Wolfgang Murnberger, AU 2009) // Alle Anderen (Maren Ade, D 2009) // Langsamer Sommer (John Cook, AU 1976) // Gururi no kot (All around us, Ryosuke Hashiguchi, J 2008) // Beeswax (Andrew Bujalski, USA 2009) // Garage (Leonard Abrahamson, IR 2007) // Borom Sarret (Ousmane Sembène, SN 1962) // Badou Boy (Djibril Diop Mambéty, SN 1970) // Anni difficili (Luigi Zampa, Italien 1948) // Traviata ’53 (Vittorio Cottafavi, I 1953) // Make Way for Tomorrow (Leo McCarey, USA 1937) // The Crowd (King Vidor, USA 1927) // Kasaba (The Small Town, Nuri Bilge Ceylan, Türkei 1997) // Dokfa nai meuman (Mysterious Object at Noon, Apichatpong Weerasethakul, TL 2000) // The Hurt Locker (Kathryn Bigelow, USA 2008) // Einsvierzig (Ulrich Seidl, AU 1980) // Adventureland (Greg Mottola, USA 2009) // Ne change rien (Pedro Costa, PT/F 2009) Lola (Brillante Mendoza, F/PH 2009) // Go Get Some Rosemary (Ben Safdie / Joshua Safdie, USA 2009) // Bona (Lino Brocka, PH 1980) // Wendy and Lucy (Kelly Reichardt, USA 2008) // Fishtank (Andrea Arnold, GB 2009) // Kinatay (Brillante Mendoza, PH/F 2009)
Top Auswahl alter Distinktionskritiker — hab m´keinen einzigen gesehen ;-)
[…] ältere Filme / Platten / Stücke / Bild); 2012 (Filme); 2011 (Filme/ Platten); 2010 (Filme); 2009 (Filme) – ziehe ich auch hier Bilanz. Mein Best-of-2018 sieht ungefähr so […]