Plinks KW 44/10
Bei den PLinks diese Woche steht wieder einmal das Visuelle im Vordergrund.
Wer sich noch nicht sicher ist, ob er den Banksy-Film “Exit through the giftshop”, der derzeit in den Kinos läuft sehen will, kann sich auf den folgenden Websites ein paar Inspirationen holen.
Auf der offiziellen Bansky Website http://www.banksy.co.uk/ werden zwar einige Werke des Street Art Künstlers gezeigt und auch auf seinen aktuellen Film hingewiesen. Die Bilder auf der Mauer in Palästina fehlen aber seltsamerweise genauso wie die Variationen bekannter Ölgemälde.
Wer sich trotzdem nicht durch die Banksy-Bilder bei Google klicken will, der findet auf dem Blog Frikadellenmüsli eine ganz nette Auswahl der Bilder auf der Mauer in Palästina. Bei Frikadellenmüsli ist auch der folgende Beitrag von Channel 4 News zu finden:
Eine Auswahl der Ölbilder findet sich hier. Der Clou bei den Gemälden — sie sind Kopien bekannter Meisterwerke, ergänzen sie aber durch einen Fremdkörper, der oft eine politische Botschaft enthält oder schlichtweg einen absurden Kontrast zum Originalgemälde bildet. Gleichzeitig kommentieren sie aber auch den Kunstkonsum, entlarven die Sehgewohnheiten eines Publikums, das sich gerne als Kunstliebhaber (und ‑kenner) versteht, aber selbst die offensichtlichsten Fälschungen übersieht. Auch das Hineinschmuggeln dieser anarchischen Fälschungen in die Tempel der hohen Kunst stellt diese Institutionen selbst und ihren elitären Anspruch in Frage. Auf Spiegel Online findet sich ein ganz interessanter Artikel dazu:
Vor ein paar Jahren schmuggelte Banksy eine vermeintliche Steinzeitzeichnung von einem Mann mit Einkaufswagen ins Britische Museum (wo sie acht Tage lang unbemerkt hing), ein anderes Mal das Gemälde einer viktorianischen Dame mit Sado-Maso-Maske ins Metropolitan Museum. […] Das Besondere an Banksy war eben auch immer sein unvermitteltes Auftauchen, die Tatsache, dass er in den Raum, der so selbstverständlich als öffentlicher Raum bezeichnet wird, einfach eingegriffen hat und dadurch häufig übersehene Flächen für die Öffentlichkeit überhaupt erst wieder wahrnehmbar gemacht hat.
(http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,630156,00.html)
Visuelle Kommentare der etwas anderen Art macht auch der Graphitti-Blog, der sich zum Ziel gesetzt hat die Welt in lustigen Grafiken zu erklären (siehe z.B. die Grafik rechts). Es finden sich dort ein paar echte Perlen — z. B. die Grafik zum Nahrungsvorkommen in meiner Wohnung. Was leider fehlt ist eine Best-Of-Seite, was nicht schwierig wäre, da die Grafiken bewertet werden können.
In die Kategorie der optischen Täuschungen fällt dagegen die charmante Tänzerin, die rechts zu sehen ist und hier erklärt ist. Je nach Veranlagung des Betrachters dreht sie sich entweder im oder gegen den Uhrzeigersinn. Wer also schon immer mal wissen wollte, ob er eher musisch oder analytisch veranlagt ist — oder sogar beides kann — der sollte sich die Seite auf jeden Fall einmal angucken.
Zum Schluss noch ein paar Worte in eigener Sache: Bei den Recherchen zum Artikel “Unwort des Jahres 2010: Deutsche Leitkultur” stieß ich auf folgende Facebookgruppe, die gerne den Begriff “Alternativlos” zum Unwort des Jahres 2010 machen würde. Auch ein schöner Betrag zur anstehenden Wahl zum Unwort des Jahres 2010 — mein Favorit bleibt aber die “Deutsche Leitkultur”.