Cannes: Keine Farce
Selbst Jim Jarmusch hat man dieses Jahr abgesagt und The Limits of Control ((mit Tilda Swinton, Gael García Bernal and Bill Murray)) kurzfristig aus der Auswahl gestrichen. Das erste Mal, dass Jim seinen Film nicht in Cannes vorstellen darf. Da bin ich tatsächlich ganz froh, dass wenigstens ich da sein kann, in Cannes. Los geht’s mit zwei Mal Asien:
Nachdem gestern Pixar-Film schon Up-gehen durfte (uiuiui, was ein Wortspiel), war heute Lou Ye dran. Nachdem China ihm wegen Summer Palace ein fünfjähriges Filmverbot verpasst hatte, haben sich einige europäsiche Institutionen berufen gefühlt, Spring Fever (Chun feng chen zui de ye wan) zu finanzieren und nach Cannes einzuladen. Es geht um zwei Frauen, zwei bis vier Männer, Beziehung, Liebe, Eifersucht, Sex. Letzteres wird die chinesischen Zensoren sicherlich nicht begeistern, zumal der erwähnte Sex vor allem, aber nicht ausschließlich zwischen den Männern stattfindet. Vielleicht reicht es ja wieder für einen schicken Zensiert-Aufkleber für die DVD-Box. Interessant sind vor allem die heimlich gedrehten Aufnahmen an Originalschauplätzen in den Straßen von Nanjing. Und wer jetzt an De Sica oder Rossellini denkt, hat bestimmt nicht ganz unrecht, sollte aber trotzdem die Klappe halten. “Nein, Geschichte wiederholt sich nicht, es sei denn als Farce!” da war sich schon Karl Marx ganz sicher. Und eine Farce sind die Filme der sechsten Generation jedenfalls nicht.
Zu Park Chan-Wooks Thirst (Bakjwi) gibt es nicht mehr so viel zu sagen. Auf den Punkt gebracht: Intelligente Vampir-Splatter-Liebes-Farce? Auf jeden Fall witzig.
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Du Sack, ich bin so neidisch. Fang ja nicht an, über das Wetter und die hübschen Frauen auf der Croisette zu schreiben…