CDU mal wieder unterirdisch
Was ist das eigentlich für eine Kommunikationsstrategie? Hat der Mappus denn keine fähigen Leute, die ihn beraten? Wie kann man sich denn wochenlang auf das Mem “Ist doch alles demokratisch legitimiert” berufen, wenn der Querschnitt der Bevölkerung, ohne Schwarzen Block, davon einfach nichts wissen will? Wie kann man denn zu einer angemeldeten Schülerdemo Prügelcops schicken, ohne Not? Warum nicht einfach warten, bis die Leute sich nachts allmählich vom Acker machen, und den Rest mit resolutem Auftreten verscheuchen? Ich versteh’ das einfach nicht.
Das jahrelang um Mappus herum aufgebaute Image des konservativen Machers fällt doch vollkommen in sich zusammen, wenn die Botschaft lautet, zu allem erst einmal nein zu sagen, und den Rest der noch fünf Monate dauernden Legislatur einfach abzusitzen. Im Grunde hat er nur noch ein Chance: vorgezogene Neuwahlen! Zurück in die Initiative. Mal was machen, sonst entgleitet die jahrelang sorgfältig geplante Karriere. Die Tatsache, dass die vorgezogenen Neuwahlen nicht viel früher statt fände, als die ordnungsgemäß anstehenden wäre doch ein Grund mehr, offensiv aufzutreten. Wann will man denn sonst damit anfangen, wenn nicht ein halbes Jahr vor der Landtagswahl. Hier geht es doch nicht um Monate, sondern um Jahre, Jahrzehnte! Gerade nach den letzten Debatten wäre ein Verlust des ultra-konservativen Baden-Württembergs für die CDU ein Desaster. Und für die Grünen endlich die Chance, jene rechtskonservative Position einnehmen, deren Vakanz in den bürgerlichen Medien in genau jenen Debatten herbei fantasiert wurde. Nur als Testballon, versteht sich. Schließlich war Schwarz-Grüne jahrelang eine ernsthafte Option. In Baden-Württemberg, versteht sich. Nicht auf Bundesebene. Warum sich Machtoptionen verbauen? Warum im neuen Landtag nich Grün-Schwarz? Wäre alleine in der farblichen Übereinstimmung mit den Ordnungskräften ein Gewinn. Vielleicht mit zweidrittel Mehrheit? Anything goes!