Das doofe Mädchen

So ist das. Erst wollte kein­er mit ihr spie­len. Jet­zt ist sie Ministerin.

Hät­ten wir als Kinder gewusst, was passieren würde, ja, hät­ten wir es nur geah­nt! Wären wir uns damals unser­er beson­deren Ver­ant­wor­tung bewusst gewe­sen — wir hät­ten sie mit­spie­len lassen. Ganz bes­timmt! Aber sie wollte ja nicht. Die doofe Kristi­na ist lieber zu Hause geblieben und hat vielle­icht mal aus dem Fen­ster gese­hen, wie wir unten gespielt oder wieder ein­mal gestrit­ten haben. Für sie war schon die Kind­heit nur eine Pas­siver­fahrung. Eben­so wird die Fam­i­lien­min­is­terin ohne Eigen­er­fahrung im Bere­ich Fam­i­lie auskom­men müssen.

Die Umstände haben es ihr auch nicht leicht gemacht. Der Vater, ein unbe­deu­ten­der Wies­baden­er Amt­san­walt, trat kaum in Erschei­n­ung, er taugte ihr nicht recht als Vor­bild. Auch die Mut­ter wird der ehrgeizigen Kristi­na nicht viel intellek­tuelle Ans­porn geboten haben. Die kleine Kristi­na musste sich andere Vor­bilder suchen. Und nur ein freud­los­es Kinder­hirn kon­nte sich dafür jeman­den wie den Dick­en suchen: Hel­mut Kohl, Ein­heit­skan­zler und for­t­an ihr Idol.

Wahrschein­lich hat­te sie schon damals die vage Ahnung, dass auch die näch­ste Leben­sphase ähn­lich trost­los ver­laufen kön­nte, wie die eben lei­dlich hin­ter sich gebrachte. Sie beschloss: Die Pubertät sollte anders wer­den! Und ihr war klar: Sie musste dafür Gle­ich­gesin­nte find­en. Unfre­undliche, ungeliebte und ungefick­te Lang­weil­er. Tra­di­tioneller Schmelztiegel dieser Gat­tung Men­sch (?) ist von jeher die Junge Union. In Hes­sen wartete dort schon ein ander­er fes­tentschlossen­er “junger wilder” Über­sym­pa­th: Roland Koch. Mit 14 Jahren trat sie ein, wurde CDU-Mitglied.

Der Rest der Vita ist Parteibi­ografie. Das Diplom an der Mainz­er Uni, eine halbe Stunde vom Eltern­haus ent­fer­nt, die Dis­ser­ta­tion, all das fiel ihr leicht. Richtig arbeit­en musste sie nie. Jet­zt ist sie Bun­desmin­is­terin von Merkels Gnaden und wir sind schuld.

Update: Karl-Rudolf Korte hat dazu im WDR 2‑Interview auch etwas zu sagen.

7 Meinungen zu “Das doofe Mädchen

  1. […] Dieser Ein­trag wurde auf Twit­ter von Prin­cip­i­en und Prin­cip­i­en, Mr.Nowas erwäh­nt. Mr.Nowas sagte: RT @principien Das doofe Mäd­chen. Kristi­na Köh­ler, das Kind ohne Kind­heit. (http://bit.ly/5ekcjl) #köh­ler #koehler #cdu #wies­baden […]

  2. Es gibt noch viel schlim­mere Beispiele: Josch­ka Fis­ch­er! Keine abgeschlossen Studi­um, keine Lehre, einzige Beruf­ser­fahrung war Hil­f­sar­beit­er bei Opel und Tax­i­fahrer. Zwis­chen­durch hat er sich noch mit der Polizei geprügelt. Ich würde sagen, Frau Köh­ler ist von ihrer Qual­i­fika­tion mehrere Licht­jahre über Her­rn Fischer. 

    • Lustig, dass du jet­zt ger­ade den Her­ren Fis­ch­er von der grü­nen Partei nennst. Ich hat­te jet­zt gar keinen Ver­gle­ich im Sinn und bin schon gar kein Josch­ka-Fan, aber der kleinen Köh­ler hat er — neben der unbe­stre­it­baren Lebenser­fahrung — auf jeden Fall eine Sache voraus: ein Leben vor der Parteibiografie. 

  3. Kristi­na, ich will ein Kind von dir! :-P

    • Da bist du lei­der auf der falschen Plattform… 

  4. Du musst das so sehen: Erfahrung bringt nur durcheinan­der, was man schon weiß. ;) 

  5. Also ich denke mal, das der Vor­wurf eine fam­i­lien­lose Frau zur Fam­i­lien­min­is­terin zu machen unzeit­gemäß ist, wenn wir uns Oet­tinger vor Augen führen, der in seinem Bun­des­land Uraltkohlekraftwerke betreibt nun für der zukun­ftsweisende Energiepoli­tik Europas ste­hen soll? 

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