future generations

uäch, ist das übel. Ich würde gerne vom­ieren, aber ich will den teuren Scotch nicht verschwenden.

Auf­gabe der CSU sei es, “für die Union ins­ge­samt die Luftho­heit über den Stammtis­chen zurückzugewinnen”.

Ich habe die Breche ja in mir, doch spar ich sie mir auf, um in Philipp Mißfelders Gesicht gle­ich eine große Ladung plazieren zu kön­nen. Dafür würde ich mich ja bei einem Stammtisch anmelden. Ach, Mist, geht gar nicht. Bei Stammtis­chen muss man ein­fach dabei sein. Genau so, wie beim christlichen Men­schen­bild. Beim evan­ge­lis­chen oder katholis­chen? Gibt ja schon ein paar Unter­schiede. Homo­sex­u­al­ität, Frauen­poli­tik und so Gedöns, um mal Altkan­zler Schröder zu zitieren. Ist aber auf jeden Fall Teil der Leitkul­tur, dieses christlich-jüdis­che Din­gens, sog­ar der Leitkul­tur. Schließlich gibt es nur die eine. In der glob­al­isierten Welt. Gibt es nur die eine deutsche Leitkul­tur. Konkuríeren mit dem ostviet­name­sis­chen Auto­er­satzteil­händler ist in Ord­nung, aber Kul­tur soll er haben, Leitkul­tur bitte schön. Wenn er die nicht hat, hat er vielle­icht Leitungswass­er. Ist auch nicht schlecht.

Der bay­erische Min­is­ter­präsi­dent erk­lärte, wer in Deutsch­land leben wolle, der müsse auch bere­it sein, die All­t­agskul­tur zu akzeptieren.

Wer All­t­agskul­tur fälscht, oder gefälschte All­t­agskul­tur in Umlauf bringt, wird mit Pflicht­teil­nahme an bis zu zehn Union­sparteita­gen oder verpflich­t­en­dem Bayreuth-Besuch bestraft. Kann man alles in der christlichen Men­schen­bild-Zeitung nach­le­sen. Jahaaa, liebe Fre­unde aus dem vorderasi­atis­chen Raum, fordern ist ange­sagt, und auch fördern. Latente Ras­sis­men zutage näm­lich. Da will doch kein­er hin­te­nanste­hen! Da sim­mer dabei, das is pri­i­ima, via Germania!
Wer auch nur einen Funken All­t­ag mit nach Deutsch­land bringt, der macht sich doch prin­cip­iell schon verdächtig. Zwei Grap­pa nochmal, Lui­gi! Ich ver­such mir ger­ade mein Zweit­frau schönzutrinken! Ach übri­gens, Mul­ti­kul­ti ist tot! Waas? Was soll ich haben? Ach so! Mein Kul­turver­ständ­nis hängt an der Garder­obe, ja, das kleine abgewet­zte Loden­jankerl. Pein­lich? Nee, da geht noch was:

Auf keinen Fall dürfte Deutsch­land aber “zum Sozialamt für die ganze Welt wer­den”, so Seehofer.

Para­noia, ick hör dir trapsen. Dass Jebus genau das tun würde, Witwen und Waisen, Arme und Alte dort speisen lassen würde, wo der größte Reich­tum herrscht, dass verkraftet doch kein Poli­tik­er mehr ! Die haben alle schon so viel Scheiße gefressen, dass ihnen sel­bige wieder oben rauskommt. Dar­mver­schluss, oder Ileus, nen­nt man das in der Medi­zin, die lei­der noch nicht soweit ist, bei solchen Gestal­ten auch Hirn­ver­schluss fest­stellen zu kön­nen. Gut, dass es Prin­cip­i­en gibt…

5 Meinungen zu “future generations

  1. Danke, David! Hat­te schon drauf gewartet, dass sich mal jemand von Prin­cip­i­en zu der Debat­te zu Wort meldet. Du sprichst mir aus der Seele — erschreck­end, wie solche Debat­ten von der amtieren­den Regierung des Auswan­der­erlands Deutsch­land heutzu­tage geführt wer­den. Dage­gen ist “wir sind hier in Deutsch­land, da wird deutsch gesprochen”-Westerwelle ein echter Liberaler. 

    • Das ist halt spon­tan for­muliert nach der Lek­türe des ver­link­ten SpOn-Geschreibes. Ich finde den Text zwis­chen­drin auch selb­st ein wenig wirr, aber ich denke mein Punkt ist klar;-)
      Erschreck­end ist vor allem auch, auf welch­es Niveau man sich herun­ter­begeben muss, um an der­art’­gen Debat­te über­haupt teil­nehmen zu kön­nen. Das zeigt doch ein­mal mehr das ganze Elend der soge­nan­nten Kon­ser­v­a­tiv­en. Wenn ein exponiertes Mit­glied allen Ern­stes die Maxime aus­gibt, “Stammtisch oder Tod!”, um es mal zuge­spitzt zu for­mulieren, dann ist das doch die legit­i­ma­torische Bankrot­terk­lärung der bürg­er­lich repräsen­ta­tiv­en Demokratie. Der Zus­tand der CDU kon­sti­tu­iert doch mit fünf Kan­zlern, zig Min­is­ter­präsi­den­ten, ungezählten Bürg­er­meis­tern, Ver­fas­sungsrichtern, Gen­erälen, usw. usf., den Zus­tand des Lan­des. Und dann kommt Philipp Mißfelder, außen­poli­tis­ch­er Sprech­er der CDU-Frak­tion und fordert ern­sthaft so debilen Bull­shit? Und wird dafür medi­al auch noch gelobt!

      Tak­tisch ist das nicht unklug. Mißfelder hat sein Gewicht als Chef der Jun­gen Union von Jahr zu Jahr aus­ge­baut. Er hat sich neben­bei als Fach­poli­tik­er in den Auss­chüssen erst für Wirtschaft, jet­zt für auswär­tige Poli­tik Kom­pe­ten­zen erar­beit­et. Noch ist er nicht so weit, dass an ihm kein­er vorkäme. Aber er arbeit­et dran. Mit erstaunlich­er Beharrlichkeit.

      Und mit eben dieser Behar­rlichkeit weigern sich SZ-Redak­teure, der sim­plen aber reinen Idi­otie den Fin­ger zu zeigen. “Debat­ten” dieser Art wer­den wir min­destens noch bis zur Land­tagswahl in Baden-Würt­tem­berg haben, schlimm­sten­falls während der restlichen Leg­is­laturpe­ri­ode. Die Mär von den jüdisch-christlichen Wurzeln. In welchem maßge­blichen Gesetz schla­gen die sich denn nieder? Vor welchem Gericht darf man seine Tat­en mit wirren Prophetien aus dem nahen Osten begrün­den? Und wären die Mus­lims dann im Grunde genom­men nicht eh fein raus? Deutsch­land ist de fac­to ein kün­stlich­es Kon­strukt, eine Recht­sor­d­nung, deren über­ge­ord­netes Ziel darin beste­ht, Eigen­tum zu schützen. Selb­st wenn man let­zteres nicht zugeben wollte, kön­nte man zumin­d­est anerken­nen, dass der hiesige Gesellschaftsver­trag auf Recht und Ver­fas­sung fußt. Diese däm­liche Dem­a­gogie, dass, wer mor­gens nicht min­destens zwei Schnit­ten Pader­borner Land­brot mit Leber­wurst ver­speist, eh total abstinkt, ist ja noch nicht­mal ziel­gerichtet, son­dern Sozialde­stru­enten­tum schäbig­ster Natur! Auss­chließlich neg­a­tiv, ziel­los, beliebig vari­ier- und wieder­hol­bar. Daher, euer Ehren, beantrage ich zwei Jahre Zweifel­haft für jedes CDU-Mitglied. 

      • Ich seh das genau­so wie Du. Das per­fide an der ganzen Leitkul­tur-Debat­te ist doch, dass sie so absurd ist, das man gar nicht weiß wo man anset­zen soll.
        1. Worin beste­ht denn bitte diese Leitkul­tur und wer definiert sie? Christlich-Soziale Werte? Näch­sten­liebe kann damit ja nicht gemeint sein — die macht ja an den Gren­zen bekan­ntlich nicht halt. Den einzi­gen Wertekon­sens bietet für die Poli­tik der let­zten Jahre doch der gute alte Neolib­er­al­is­mus. Der macht zwar an den Gren­zen auch nicht halt, braucht sie aber um ein gewün­scht­es Ungle­ichgewicht aufrecht zu erhalten.
        2. Worin bitte liegt die Gefahr, die Immi­gra­tion für die Leitkul­tur darstellt? Auf das Pader­borner Leber­wurst-Land­brot kann ich auf jeden Fall gut verzicht­en. Es ist natür­lich immer ein leicht­es mit der Angst vor dem Anderen pop­ulis­tis­che Stim­mung zu machen um sich vom recht­en Rand noch ein paar Wäh­ler­stim­men zusam­men zu klauben. Das war in der späten Weimar­er Repub­lik so und ist jet­zt nicht anders. Wer will schon, dass jemand unserem Dichter- und Denker­staat die Leitkul­tur verwässert.
        3. Welche Immi­gra­tion über­haupt. Mit­tler­weile wird nicht mehr ein- son­dern aus­ge­wan­dert. Und darin sehe ich die eigentliche Gefahr für unsere Kul­tur und deren Vielfalt! 

        Daher noch mal im Chor: Zweifel­haft! Zweifel­haft! Min­destens zwei Jahre! 

  2. @principien Schade! Du beschädigst deinen an sich guten Text durch Emo­tio­nen. Lass mal Kotze und Fäkalien weg.

  3. […] und Über­spielung der eige­nen Zwecke zu tun. Ähn­lich also, wie bei der Inte­gra­tions­de­bat­te, die David hier vor kurzem the­ma­tisierte. Hierzu find­et sich bei heise ein inter­es­san­ter Artikel, der zwar […]

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