Ad ACTA Freie Künstler

Mein Ein­druck mein­er auss­chnittsweisen Lek­türe von Kom­mentaren zur Ablehnung von ACTA: Mehrheitlich herrscht fol­gende Mei­n­ung: Es sei gut, dass das Abkom­men in dieser Form nicht unterze­ich­net wurde. Aber das geistige Eigen­tum müsse doch geschützt wer­den. Schließlich müssten die “Kreativ­en” von den Erzeug­nis­sen ihrer Arbeit leben kön­nen, wie andere Men­schen von der ihren.

Diese Annah­men scheinen mir vol­lkom­men unhalt­bar zu sein. Nir­gend­wo ste­ht geschrieben, dass Men­schen, die Musik machen, Büch­er schreiben, Filme drehen, Bilder malen, davon leben kön­nen müssen. Die Wahrheit ist: Die meis­ten tun das ger­ade nicht. Und wenn die ver­schwindend geringe Min­der­heit, die es bish­er kon­nte, nun auch ander­er Lohnar­beit nachge­hen müsste — so what? Das schein­bar stärk­ste Argu­ment der File­shar­ing-Geg­ner­in­nen, Copy­right-Fetis­chis­ten und Con­tentin­dus­trie-Lakaien ist keine müde Mark wert.

Goodbye btjunkie

Es ist nicht mehr zu überse­hen: In Allianz mit den kap­i­tal­is­tis­chen Staat­sap­pa­rat­en, durch mas­sive Repres­sion, Erzeu­gen von Angst & Schreck­en, ist die Con­tent-Indus­trie dabei, die Schlacht um’s Netz zu gewin­nen. Es bleibt dabei, copy­ing is not theft!, aber die ange­maßte und erkaufte Def­i­n­i­tion­shoheit der Lob­by inter­essiert die Logik nicht. Der Prozess gegen die Pirate Bay und jüngst die Fes­t­nahme von Kim Dot­com führen allerorts zu panis­chen Schließun­gen. Tor­rents und Rapid­share sind auf dem Rück­zug. Was für eine beschissene Entwicklung!

 

 

PLinks KW 18/11 Ideen, die Vergangenheit und die Zukunft

Es lohnt sich doch manch­mal sich mit den Ideen ander­er Leute zu beschäfti­gen. Ideen kön­nen bekan­nter­weise die Welt verän­dern. So begab es sich 1989, im Jahr des Mauer­falls, dass Tim Bern­ers-Lee seine Idee eines Hyper­text-Sys­tems umset­zte, mit dem Ziel wis­senschaftliche Doku­mente, die zu der Zeit häu­fig für andere unzugänglich in den Com­put­ern ihrer Ver­fass­er fris­teten, plat­tform- und pro­gram­munab­hängig Anderen zur Ver­fü­gung zu stellen. Die Idee war gut und führte let­ztlich zu dem weltweit­en Netz von Hyper­text-Seit­en (kurz WWW), das wir heute kennen.

Den Ideen ander­er Leute wid­met sich TED, ein Por­tal, dass sich der Ver­bre­itung von Ideen ver­schrieben hat. Dahin­ter ste­ht eine kleine NGO mit eini­gen großen Spon­soren — was die Plat­tform aber nicht davon abhält z. B. auch ein Inter­view mit Julian Assange zu veröffentlichen.

Wie sich Tim Bern­ers-Lee, heute Direk­tor des W3C, vor zwei Jahren die Zukun­ft des Web vorstellte, kann man sich auch bei TED anguck­en. Der Vor­trag zeigt ein Appell dafür struk­turi­erte Dat­en zu veröf­fentlichen, möglichst direkt im “Linked data” For­mat, das Bern­ers-Lee in sein­er Rede beschreibt. Ziel ist ein “seman­tis­ches” Web, das neue Möglichkeit­en für kom­plexe Suchan­fra­gen und Visu­al­isierun­gen von Dat­en ermöglicht. Ein Jahr später berichtet Bern­ers-Lee dann von ersten Erfol­gen: Veröf­fentlichte Verkehrs­dat­en ermöglichen es Fahrradun­fälle auf ein­er Karte darzustellen und die Inter­net­ge­mein­schaft hil­ft nach dem Erd­beben von Haiti bei der Erstel­lung ein­er Straßenkarte von Port-au-Prince, auf der auch Flüchtlingscamps verze­ich­net sind. Alles schön also im Web von Morgen.

Ein aktueller Vor­trag von dem eher unbekan­nten Eli Paris­er zeigt (wiederum bei TED) eine etwas andere Real­ität und eine andere Form der Daten­nutzung. Weit­er­lesen

PLinks KW 16/11 Digitale Gesellschaft

Blog­ger­land hat jet­zt also einen Klassen­sprech­er.

Das möchte man zumin­d­est meinen, so wie sich die Dig­i­tale Gesellschaft auf der diesjähri­gen re:publica der Welt präsen­tiert hat (und danach im NachtMagazin):

http://www.youtube.com/watch?v=roUoKQPyL3o

(via)

Alles ganz selb­st­los also? Selb­st­los­er Stre­it­er für eine bessere (Netz-)Welt? Sich­er ste­hen gute Absicht­en hin­ter der Vere­ins­grün­dung von Beckedahl und Co, aber genau so wie das mit der Wahl in die Schülervertre­tung war — es ging damals ehrlich gesagt, nicht nur um die Belange der Klassenkam­er­aden (mehr Tis­chten­nis­plat­ten, weniger Hausaugaben), son­dern auch (und vor allem) um die hal­b­jährliche SV-Fahrt und die Freis­tun­den — so wird es auch den dig­i­tal­en Gesellschaftern gehen. Skep­sis ist dem­nach angebracht.

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PLinks KW 11/11 Bust all major labels!

Dies­mal nur ein­er, dafür ein sehr fein­er: Mit diesem tollen tool wird den Majors (Warn­er, Emi, Sony, Uni­ver­sal) sowie der GEMA, denen wir die däm­lichen Sper­ren auf youtube zu ver­danken haben, der Zugang zur eige­nen Web­page oder dem eige­nen Blog verweigert.