plinks kw 30/17 Kommentar zum Kartell
Wenn Autoanzünder Terroristen sind, weil sie Menschen töten könnten, warum sind Autobauer, die Menschen töten, dann keine Terroristen?
http://taz.de/Kommentar-Zukunft-der-Autoindustrie/!5429102/
Wenn Autoanzünder Terroristen sind, weil sie Menschen töten könnten, warum sind Autobauer, die Menschen töten, dann keine Terroristen?
http://taz.de/Kommentar-Zukunft-der-Autoindustrie/!5429102/
Gestern ist auch noch Jean-Christophe Victor gestorben, der in seiner Sendung “Mit offenen Karten” auf arte immer diese interessanten Entdröselungen geopolitischer Zusammenhänge vorgenommen hat. Er wird uns fehlen.
Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen.
Man kann nicht sagen, dass FAZ, taz, SZ, tagesschau etc. angesichts von Putin-Russland, Erdogan-Türkei, Trump-USA etc. Horkheimers guten Rat nicht beherzigten. Sie schweigen beredt von beidem.
Die griechische Staatsanwaltschaft und die Athener Journalistengewerkschaft ESIEA haben unabhängig voneinander Ermittlungen gegen die großen privaten Medienunternehmen des Landes aufgenommen. Ihnen wird Parteilichkeit in der Berichterstattung vor dem Referendum am vergangenen Sonntag vorgeworfen.
Hauptkritikpunkt: Im Vorfeld des Referendums sollen die “Nein”-Stimmen in der Berichterstattung deutlich weniger Gewicht erhalten haben als die “Ja”-Stimmen. Das verbietet eigentlich das griechische Wahlgesetz. Wie das Nachrichtenportal “ThePressProject” schreibt, haben die sechs landesweiten TV-Nachrichtensender insgesamt 8 Minuten und 33 Sekunden von den “Nein”-Protesten berichtet, “Ja”-Demonstrationen seien mit 48 Minuten und 32 Sekunden hingegen überrepräsentiert gewesen.
Das spendenfinanzierte Internetprojekt, das sich unter anderem aus vielen Journalisten rekrutiert, die im Zuge der Krise arbeitslos geworden sind, nennt auch konkrete Beispiele für Manipulationen. In einer Reportage im MEGA Channel, Griechenlands größtem Fernsehsender, sei demzufolge behauptet worden, dass die von der Regierung eingeführten Kapitalkontrollen vor den Banken zu kilometerlangen Warteschlangen geführt haben — bebildert mit wartende Menschen in Südafrika, die wohl Jahre zuvor aufgenommen wurden.
«ΟΧI» στην ΕΞΌΝΤΩΣΗ — “Nein” zur Vernichtung. Athen, 29. Juni 2015. (CC-BY-SA janwellman)
Eine Polizeibeamtin macht Radio, das über Jahre und keiner will es gewusst haben. Der Fall der Iris P. zeigt, wie sich im Hamburg der 00er Jahre die Polizei von der politischen Kontrolle entkoppelt hatte – die Verletzung der Rundfunkfreiheit und des Presserechts wurden billigend in Kauf genommen.
Nur wenige Meter Luftlinie von der Roten Flora im Hamburger Schanzenviertel entfernt befindet sich der Radiosender “Freies Sender Kombinat” (FSK). Ein selbstverwaltetes Radio, hauptsächlich durch Spenden finanziert und fest verankert als Inforadio der linksalternativen Szene der Stadt. Dort sitzt Werner Pomrehn in seinem Büro, im Mundwinkel der glühende Stummel einer Selbstgedrehten, vor ihm stapelweise Zeitungen, Bücher und dazwischen ein flimmernder Bildschirm.
Seit die Radiomacher im vergangenen Jahr die Geschichte der verdeckten Ermittlerin Iris P. öffentlich machten, ist das Thema in der Redaktion allgegenwärtig. Pomrehn hat, wie er sagt, schon unendlich viele Gespräche mit Kollegen geführt. Nicht wenige von ihnen sind beruflich und persönlich tief getroffen:
Jede Kommunikation, jede Arbeitsbeziehung, jedes Vertrauen, aber auch bestimmte Sicherheiten nach außen und dass Leute, die Informationen für uns haben, immer noch wissen, dass sie an der richtigen Adresse sind mit ihren Informationen, das ist alles komplett in Frage gestellt worden; bis dahin, dass es ja auch Freundschaften gab, also tiefere, persönlichere Beziehungen, wo ja für die Betroffenen auch ganz viel Wüste überbleibt. Trümmer.
Dieser Aufbauprozess, so der Redakteur des “Nachmittagsmagazins für subversive Unternehmungen”, dauere immer noch an. Er ist sich sicher, dass die verdeckte Ermittlerin gezielt in den Sender eingeschleust wurde — um das FSK zu kriminalisieren und strukturell zu schwächen. Weiterlesen