Die Ergebnisse aus der Wissenschaft sind eindeutig und lassen sich nicht mehr verleugnen: Die Stressbelastung hat in vielen Arbeitsbereichen in den letzten Jahren enorm zugenommen. Dadurch werden auch immer mehr Menschen krank und im Extremfall sogar arbeitsunfähig.
Aus einer sehr hörenswerten Sendung, die eben auf Deutschlandfunk lief.
Von wegen Kaufkraftverlust & mangelnde Binnennachfrage: Die Verkäufe von Antidepressiva haben seit Beginn der Krise in Griechenland um 40% zugenommen. Das erfährt man nebenbei in einem Artikel aus der gestrigen NZZ, der ansonsten nur so von Widerlichkeiten strotzt. Tenor: die Austeritätsprogramme sind nicht hart genug; den 30.000 Staatsangestellten, die in einen einjährigen Arbeitsreserve-Urlaub mit 60% Gehalt geschickt werden, hätte man doch bitte gleich ganz kündigen sollen. Da scheint Thomas Arschloch Fuster aber ein bisschen kurz gedacht zu haben, schließlich müssen die sich doch irgendwie noch ihr Prozac finanzieren können. Wie auch immer, dmd kiu lidt wohin man blickt.
Am Montag lief in der ARD die Dokumentation “Heilung unerwünscht”, in der es um die Hautcreme Regividerm (Inhalt: Vitamin B12 und Avocadoöl) ging, die angeblich Millionen Menschen mit schweren Hauterkrankungen helfen kann. Die Salbe wird aber nicht produziert, weil die großen Pharmakonzerne sich weigern, die Erfindung auf den Markt zu bringen. Ich habe den Beitrag nicht gesehen (bei Interesse kann er hier angeschaut werden, und er dürfte die Verwertungsschleifen der ÖR wohl noch ein paar Mal durchlaufen), würde dazu aber doch ganz gerne mal etwas schreiben. Ich will hier keine Lanze für die Pharmaindustrie brechen, aber ich glaube, dass diejenigen, die (randomly selected) jetzt auf die pöhsen Pharmapurchen schimpfen, etwas vorschnell mit Urteilen bei der Hand sind. Wenn man sich über die Schweinereien der Pharmabranche informieren will, sind Vioxx, Bextra, Thalidomid oder Tamiflu die geeigneteren Stichwörter. Man kann auch einfach mal das pharmakologische Institut der lokalen Uni-Klinik aufsuchen, oder das Arznei-Telegramm abonnieren. Weiterlesen
Am Dienstag hätte er seinen 125. Geburtstag gefeiert. Deshalb sei heute noch einmal an ihn erinnert.
Fritz Brupbacher (* 30. Juni 1874 in Zürich; † 1. Januar 1945 in Zürich) war ein Schweizer Arzt, libertärer Sozialist und Schriftsteller. 1901 eröffnete Brupbacher seine Arztpraxis im Zürcher Arbeiterquartier Aussersihl. Im selben Jahr heiratete er Lydia Petrowna, die nach dem Studienabschluss hauptsächlich als Ärztin in russischen Dörfern arbeitete. Das Elend, das Brupbacher als Arbeiterarzt kennen lernte, war nach seiner Ansicht die Folge von Alkoholismus und Kinderreichtum. Gegen den Alkoholismus kämpfte er bereits seit seiner Gymnasialzeit. Mit seiner Broschüre Kindersegen – und kein Ende? setzte er sich für die Geburtenkontrolle ein, um das Los der Arbeiterfrauen zu verbessern. Diese Schrift hatte ein gewaltiges Echo in der Arbeiterbewegung der deutschsprachigen Länder und erlebte in 20 Jahren eine Auflage von 500’000 Exemplaren.
Neben seiner ärztlichen Tätigkeit widmete er sich der Propaganda eines freiheitlichen Sozialismus in der Arbeiterklasse. Er gründete Lesezirkel wie das Schwänli, hielt Referate und gab von 1899 bis 1900 die Agitationszeitschrift Junge Schweiz heraus. Von 1900–1904 war Brupbacher als Mitglied der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz im Grossen Stadtrat (jetzt Gemeinderat) von Zürich. 1905 besuchten er und seine Frau den russischen Anarchisten Peter Kropotkin auf der Insel Jersey, von dessen Buch Gegenseitige Hilfe er sehr beeindruckt war. Dort lernte er auch James Guillaume kennen und begeisterte sich für den französischen revolutionären Syndikalismus.
Das Lexikon der Anarchie schreibt folgendes über ihn:
Brupbacher ist vielleicht als einer der entschiedensten und originärsten Anarchisten seiner Zeit zu bezeichnen, obwohl oberflächlich betrachtet die Mitgliedschaft in der SP und KP und sein politisches Wirken dagegen sprechen. Aber wenn man – was wesentlich ist – die Identifikation libertärer Überzeugungen nicht allein an politische Postulate, organisatorische Deklarationen und die häufig dazugehörende Selbstgerechtigkeit bindet, sondern den Lebensweg, auch im privaten Bereich, die persönlichen mit echten Konsequenzen verbundenen Entscheidungen eines Menschen zur Grundlage nimmt, ist solch eine Aussage über ihn verständlicher.
Mit der Tiefen Hirnstimulation gegen Dummheit und Vergessen
Die Tiefe Hirnstimulation (deep brain stimulation) ist ein seit Jahren eingesetztes Verfahren zur Behandlung der Parkinsonschen Krankheit. Es soll vor allem medikamentös austherapierten Patienten eine Linderung motorischer Symptome der Krankheit bringen. Der Erfolg der Methode bei Parkinson-Patienten ist mittlerweile unbestritten und mit den Erfolgen erweitern sich die Einsatzmöglichkeiten.
Der Kopf des Patienten wird in einen Rahmen eingespannt und der Knochenbohrer setzt sich in Bewegung. Das alles passiert, während der Patient bei vollem Bewusstsein ist. Eine örtliche Betäubung, mehr gibt es nicht, und kann es auch nicht geben. Denn nachdem der Bohrer durch den Schädelknochen eingedrungen ist, und die Elektroden durch das Bohrloch im Gehirn platziert wurden, muss er kooperativ sein. Er muss beispielsweise Bewegungen ausführen, die ihm normalerweise aufgrund seines Tremors (Zitterns) unmöglich wären. Nur so kann die richtige Platzierung der Elektroden geprüft werden, die mittlerweile tief im Nucleus subthalamicus sitzen. Weiterlesen