Ja, Panik Die Manifestation des Kapitalismus in unseren Leben ist die Traurigkeit

Mal wieder was erst Monate später ent­deckt. So what. Bess­er spät als nie.

Ja, Panik: DMD KIU LIDT

Let­z­tendlich hab’ ich meine Kof­fer gepackt,
hab’ ein Tick­et gelöst und bin weit gefahren
Ich hab’ aufgeschrieben, was ich lang vergessen hab’
auf der Suche nach ein paar ver­lore­nen Jahren
Unterm Strich war ich nicht öfter oben als unten,
aber ja, ich war nie mittendrin
Ich bin aus­ge­zo­gen in Sachen Liebe und Hass
Ich kann nicht sagen, dass ich wieder gut heimgekom­men bin

And now there is nothing
where I used to sit
but DMD KIU LIDT

Was da jet­zt kommt,
wird mich nicht mehr verlassen,
das weiß ich und ich weiß noch viel mehr
Oh, ich hab’ ver­prasst, was es gab zu verprassen,
die Tage, die kommen,
die wer­den lang sein und leer
Oh, ich werd’ erst­mal meine Tür fest verriegeln
und die Fen­ster am besten gle­ich auch
Und dann werd’ ich mich schreck­lich lang niederlegen
Ich spür’ schon was Kaltes, einen eisi­gen Hauch

I’m afraid this is nothing
but the old dirty trick
You know, DMD KIU LIDT

Vielle­icht schau’ ich mal ‘rüber zur Grande Dame gegenüber,
vielle­icht kommt manch­mal Han­ky vorbei
Ich werd’ sagen: “Han­ky,
wie geht’s der Welt da draußen?”
und Han­ky wird lügen, wird sagen: “Alles okay”
Wenn’s dunkel ist, werd’ ich dann meine Boots rausholen
und selb­st schauen, was da draußen so geht
Ich werd’ schnell merken, sie haben uns mehr als die Straße gestohlen
und das sagt da jemand,
der on the road klebt

This is no adven­ture, not even a trip
This is DMD KIU LIDT

Ich bin dann also wirk­lich rausgegangen
Mir war mehr kalt als heiß, aber gut
Es hat sich gelohnt nochmal anzufangen
Es ist doch nichts schön­er, wenn man’s teilt, als die Wut
Und ich rauch’ mir eine an und ich schau’ mich mal um
Ja, es stimmt, auf Susis Parties
sind die schön­sten Jungs am tanzen und die cool­sten sowieso
und ich dance, bis die Antwort auf die Frage nach dem aller­schön­sten klar ist

You think all these nights have made you feel sick,
but it’s DMD KIU LIDT

Ein paar Tage später bin ich aufgewacht,
am anderen Ende im Osten der Stadt
Ich weiß nicht mehr, wer hat mich hier­her gebracht
und kann es sein, dass man mich heim­lich aus­ge­tauscht hat?
Es ist wohl so, dass man abfärbt, solang’ man lebt,
und man nimmt von anderen Dinge an
Also nimmt man andere mit, wohin man geht,
und man muss schauen, wie man den Dreck wieder loswer­den kann

There is noth­ing I can do
Every­thing I do
is for the ben­e­fit of DMD KIU LIDT

Ich hab’s dann erst ein­mal gut sein lassen,
wollte sehen, was passiert,
wenn man weit­er als weit weg fährt
Oh, wie schnell doch all die Bilder verblassen,
wenn man Europe endlich den Rück­en kehrt
Hab’ mir mit großen Augen die Welt angesehen,
doch in Kairo hat’s mich schon erwischt,
in New York City war ich dann kurz vor’m Durchdrehen,
erst in Rio kam ich runter
Man gab mir Baldri­an und Haschisch

No, noth­ing could change nothing,
not a lit­tle bit,
I’m lost in DMD KIU LIDT

Ich weiß nicht, wann, doch ja,
ich kam wieder in die Stadt,
obwohl, allzu viel war’s nicht, das noch da war
Man fragt mich, wer, man fragt mich, was mich denn so zugerichtet hat
und ich muss zugeben, so ganz ist es mir auch nicht klar
Ich hab’ ver­sucht, es aufzuschreiben und
ver­sucht, es auszudrücken,
aber es wollte sich nicht wirk­lich denken lassen
Falls ich denn leben muss, werd’ ich wohl damit leben müssen,
das ist mein Rah­men und mein Passepartout,
nur da rein werd’ ich je passen

There is a fire that I have lit,
named DMD KIU LIDT

An einem Fre­itag tre­ff’ ich sie dann wieder
bei Fre­un­den von Fre­un­den, wie man das ja so kennt
Ihr Blick ist dunkel, schw­er hän­gen die Lider
Ich zucke kurz zusam­men, als sie mich beim Namen nennt
Ich sag’: “Na schau her, ist das dein neuer Lover,
der Schat­ten da in deinem hüb­schen Gesicht?”
Tja, die Zeit­en, die sind hart, mod­ern und immer auch bitter,
und wie man sich’s dachte, so passiert’s dann meis­tens doch nicht

You look some­how in love,
but you also look sick,
I’m sure you sleep with DMD KIU LIDT

DMD, wie bitte? Ich ver­ste­he kein Wort.“
Sie sieht mich ent­geis­tert an
“Ja, es ist schw­er nur zu erk­lären, man begreift’s nicht sofort,
es ist so etwas wie ein verin­ner­lichter Zwang,
ein­er, den man schon gar nicht nicht mehr benen­nen kann.
Manche sagen auch, es ist viel eher ein Opiat,
ein Ablenkungs­man­över, du hast vielle­icht davon gelesen.”
„Na ja, ich kenn’ schon The­o­rien dieser Art,
aber dieses selt­same Wort, das ist nie dabei gewesen.“

So I grab my gui­tar just to sing her the smash-hit
You know, DMD KIU LIDT

Oh, pret­ty per­son­al“, meint sie erstaunt
Nein, es ist nicht grad ein Pamphlet
Sie sieht mich an und sagt:
„Du hast doch immer geglaubt,
dass es um mehr als die eige­nen paar prob­lems geht.“
Ja, aber exakt genau, genau das ist der Punkt,
dass all uns’re prob­lems wie unsere ganz eige­nen paar scheinen
Die ausstaffierten leeren Tage voller Inhalt, ohne Grund
und die Stun­den in den Zimmern,
in denen wir ein­sam jemand nachweinen
Weißt du, ich bin mir langsam sich­er und das ist gar nicht personal,
die kom­mende Gemein­schaft liegt hin­ter unseren Depressionen,
denn was und wie man uns kaputt macht, ist auch etwas, das uns eint,
es sind die Rän­der ein­er Zone, die wir im Stillen alle bewohnen
Aber Achtung, Achtung, Achtung, vor der allzu schnellen Heilung,
denn das, was uns zer­stört, will uns gle­ich schon reparieren.
Unser Schmerz, der darf nicht abfallen,
allein er fällt mit dieser Ordnung,
die sich ver­schwört, uns aufzupäp­peln, uns gesund zu amputieren
Und doch fall­en wir immer wieder alle, alle darauf rein,
auf die Pillen, auf den Dok­tor, auf die Klinik und die Liebe
Man ruft Geis­ter hier ins Leben,
die Lebendi­gen, die gräbt man ein
und schimpft sie Ter­ror­is­ten, Deser­teure, nicht­snutzige Tagediebe
Doch in den beset­zten Zonen, in denen wir unser Leben fristen,
wer­den die Giftler Par­ti­sa­nen, die Suizidan­ten Anarchisten
Siehst du nicht die frem­den Mächte,
die in deinem Kör­p­er thronen?
Was ist mit dir,
mit deinem Ich, bekommt es nicht über­all Risse?
Doch das ist gut so, denn du bist nichts, außer tausend von Versionen
Du bist wie, wann und wo in welch­er Stim­mung, welch­er Kulisse
Wenn du unver­mutet losheulst, kannst du spüren, dass was nicht stimmt
Doch zieh’ nicht die falsche Schlüsse,
mach’ dir erst­mal keine Sor­gen, denn nicht du bist in der Krise, son­dern die Form, die man dir aufzwingt,
atom­isierte Ein­samkeit­en im West­en, Osten, Süden, Norden
Bis zum Rand voll mit Strate­gien rennst du als Fremder durch die Welt,
und dass du nichts dage­gen tust,
ist eine dieser Strategien
Du stam­melst was von Paz­i­fis­mus und lässt dich fick­en für ein Handgeld…
und du hast nicht ein­mal geschrien
Von mir aus sollen sie Bomben hin­tra­gen zu der graus­lichen Bagage
Ich werd’ nicht daran denken, eine Träne zu zerdrücken,
nicht für Angela und ganz sich­er nicht für Nicolas
Ich werd’ viel eher in den Knast Bon­bon­niere schicken
Du siehst, im großen und ganzen ist alles beim alten,
nur dass ich finde, es wird Zeit, ein­mal aufzuhören, gilt es doch–

Wie gesagt, es ist alles beim alten,
nur dass ich finde, es wär’ an der Zeit aufzuhören,
das biss­chen Kling Bim, Lalala für gar so wichtig zu halten,
gilt es doch nach wie vor eine Welt zu zerstören
Jedes Lied davon ein Lied zur Restauration,
die Cham­pag­n­er-Rev­oluzzer und die Bar­den ganz in weiß
Ihr lächer­lichen Söld­ner, ihr habt meinen ganzen Hohn
Ich bin raus und ihr seid drin,
bis zum Kopf steckt ihr im Scheiß
Also lass’ es mich doch zu Ende bringen
Lass’ mich mein selt­sames Lied jet­zt zu Ende singen
Du kannst zuhören, oder gehen,
nur sei still, ach, sei so lieb,
da kom­men noch ein paar Strophen,
an denen mir mehr als an allen anderen liegt

Schreibe einen Kommentar


*