Literaturkritik: Christian Kracht ‘Imperium’ Die Ein-Satz-Kritik
Weil im Moment so viel über Christian Krachts “Imperium” zu lesen ist und keiner gezwungen sein sollte, sich durch diesen feuilletonistischen Firlefanz durchzulesen, geschweige denn sich das Original zu holen, hier die wohl treffendste Kritik kondensiert in einem Satz:
In Zeiten, in denen das mittlere Management zu zwei Dritteln aus Skinheads in Panzerautos besteht, die im Chor mit der Politik wirtschaftsfaschistische Parolen blöken, die zentrale Botschaft der Popmusik nicht mehr Emanzipation, sondern Unterwerfung ist, die Meinung, man müsse den gesellschaftlichen Reichtum gerechter verteilen, direkt ins regierungsamtliche Aussteigerprogramm für Linksextremisten führt und der Krieg aller gegen alle das ideologische Fundament der Vorschulpädagogik liefert, ist solche Poserei einfach nur lächerlich.
Michael Sailer (Konkret 4/12)