Fotografischer Adventskalender 17 (Hoepffner, 1940)

Mar­ta Hoepffn­ers kün­st­lerisches Werk lässt sich über ein halbes Jahrhun­dert ver­fol­gen. Sie begann 1930 mit ersten Licht­bild­ex­per­i­menten, ging dann über die Licht­grafik zum Lich­to­b­jekt über. Bee­in­flusst von den Dadais­ten, ins­beson­dere von Hugo Ball, exper­i­men­tierte sie während der Kriegs­jahre im Ver­bor­ge­nen mit sur­re­al­is­tis­chen Fotomon­ta­gen, Kom­po­si­tio­nen und Stil­lleben. Von der aufk­om­menden Neuen Musik inspiri­ert, ent­standen außer­dem abstrak­te Schwarzweiß­fo­togramme. Ihr Lehrer Willi Baumeis­ter hat­te ihr das Konzept des tech­nisch ver­mit­tel­ten Sehens nahege­bracht, woraus sie eine eigene Konzep­tion dis­tanziert­er fotografis­ch­er Imag­i­na­tion entwick­elte, mit stark­er Ori­en­tierung an malerischen Vor­bildern. So ent­standen streng gefügte und malerisch verdichtete Kom­po­si­tio­nen, die sie durch fototech­nis­che Ver­fahren abstrahierte und in feinen Grauab­stu­fun­gen gestaltete.

Seit 2002 wird jährlich der nach ihr benan­nte “Mar­ta Hoepffn­er Preis für Fotografie” ver­liehen.

Fotografischer Adventskalender 13 (Thormann, 1929)

Ernst Thor­mann ist ein­er der wichtig­sten Vertreter der Sozialen (oder «sozial­doku­men­tarischen») Fotografie der 1920er Jahre in Deutsch­land. Anders als bei der Kun­st­fo­tografie geht es hier nicht um ästhetis­che Gestal­tungskri­te­rien oder die Explo­ration expres­siv­er Aus­drucksmit­tel, son­dern um das Poten­zial der Fotografie, soziale Real­ität aufzudeck­en und von ihr Zeug­nis abzule­gen. Der Titel des Bildes «Nach dem Markt. Leere Kar­tons zum Heizen» ver­mit­telt klar diese Inten­tion. Die Fotografie wird so zur Kom­mu­nika­tion von und Kri­tik an der Lebenswirk­lichkeit unter­priv­i­legiert­er Schicht­en in der Weimar­er Repub­lik. Thor­mann ist selb­st ein Kind der Arbeit­erk­lasse, wird 1905 in Bres­lau als Sohn eines Schrift­set­zers geboren und nach einem Umzug der Fam­i­lie nach Berlin-Neukölln 1917/18 wegen Unter­ernährung für vier Wochen nach Däne­mark geschickt. Vor dem Hin­ter­grund der Tat­sache, dass Thor­mann später überzeugter und parteilich organ­isiert­er Kom­mu­nist wird, lesen sich seine Fotografien als Teil seines poli­tis­chen Engage­ments. Mehr zu sein­er Biografie find­et sich hier.

Renés Musik des Jahres

Also der René meint, man soll das hier nicht ver­passt haben dürfen:

Platten

(Elec­tron­i­ca) Luciano — Trib­ute to the Sun

(Tech­no) Ben Klock — One

(Hip-Hop) Com­fort Fit — Poly Shuffle

(Grime) Dizzie Ras­cal — Tongue n’ Cheek

(Dub­step) Scu­ba — Scuba

(Pop) La Roux — La Roux

(Neo-Folk) Griz­zly Bear — Veckatimest

Songs/Tracks

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25 Filme des Jahres 2009

Ich hat­te immer Prob­leme mit diesen Lis­ten des Jahres. Zu unklar bleibt mir da immer: Meint sie, die Lis­tolo­gin, wenn sie „Filme des Jahres“ sagt, die, die sie am besten fand? Oder die, die sie am lieb­sten gese­hen hat, bei denen sie sich am besten amüsiert hat? (Das ist ja nicht immer das gle­iche.) Und: Aus welch­er Auswahl? (Sie wird wohl kaum alle gese­hen haben.) Welche Filme wur­den absichtlich wegge­lassen? Und welche nur, weil sie gar nicht gese­hen wur­den? Und: Ist das nicht immer auch ein eher pein­lich­es Dis­tink­tion­sspiel, das mit diesen Lis­ten gespielt wird? Sind meine Filme rar­er, ist mein Geschmack erlesen­er als deiner?

Den­noch: der­ar­tige Lis­ten kön­nen auch hil­fre­ich sein. So wenn man bei Leuten, deren Filmgeschmack man ken­nt und schätzt, auf Titel stößt, die man noch nicht kan­nte und deren Sich­tung man dann nach­holen kann. Oder wenn ein Film, den man ver­passt hat, auf ver­schiede­nen Lis­ten auf­taucht und so das Bedürf­nis, ihn doch unbe­d­ingt noch sehen zu müssen, verstärkt.

Hier mein Top-25, Weit­er­lesen