Plinks KW 48/10
Was tut man nicht dieser Tage alles um gefunden zu werden. Schreibt jemand einen kleinen Beitrag auf einem Blog oder einem Internetmagazin, so interessiert oft die richtige Platzierung relevanter Keywords mehr als das journalistisch gute Schreiben. Man streut das Geschriebene dann rasch auf verschiedenste Seiten im Netz, hofft auf incoming links, traffic, vielleicht eine Verbesserung des Page Ranks. SEO, Search Engine Optimization ist zur Wissenschaft für sich geworden und alle versuchen auf die eine oder andere Art die Google Top 10, die erste Seite zu erreichen.
Das Thema der Woche waren aber natürlich Dokumente, die nicht gefunden werden sollten. Die Kunst der Geheimhaltung von Daten im Internet scheint eben doch schwieriger zu sein als die gefunden zu werden. Insbesondere dann, wenn das Aufdecken von Informationen, das “Leaken” als neue Art des politischen Wiederstands verstanden wird und sich vielleicht bald eine wachsende Zahl von Anhängern diesem Ziel verschreibt. In dieser Hinsicht interessant ist das politische Programm hinter Wikileaks, das “Wikileaks Manifesto” von Julian Assange. Assange veröffentlichte das Manifest im November 2006 auf seinem Blog iq (hier als PDF oder HTML). Eine zweite, überarbeitete Version folgte einen guten Monat später und ist in der Argumentation etwas klarer (hier als PDF). Ein interessantes Portrait Assanges lieferte zuletzt auch die Süddeutsche Zeitung.
Das Thema Finden und nicht gefunden werden hat auch noch eine ganz andere Gattung von Websites hervorgebracht, zu denen ich im folgenden eine kleine Auswahl präsentieren will: 404-Seiten. 404 ist der Fehlercode, der vom Webserver an den Browser kommuniziert wird, wenn eine Seite nicht gefunden wird. Neben der Standardseite des Browsers kann in diesem Falle auch eine speziell dafür gestaltete Fehlerseite angezeigt werden. Hier meine Top 5:
Hier hat sich einfach jemand richtig Mühe gegeben.
Diese ist einfach stylish.
Hier war sicher ein Nerd am Werk.
Der gute alte Testscreen…
… und noch mal eine ähnliche Idee.
Als kleines Extra dazu noch die Google-Version — nicht so sehr wegen der Seite selbst, sondern wegen der verlinkten April-Scherze.