Fotografischer Adventskalender 4 (Tripe, 1858)

Eine sehr schönes Beispiel für frühe Expe­di­tions­fo­tografie. Lin­naeus Tripe, der Fotograf, arbeit­et zu dieser Zeit für die Regierung von Madras, nach­dem er mit seinen Bildern aus Indi­en und Bur­ma einen gewis­sen Bekan­ntheits­grad erlangt hat­te. Der doku­men­tarische Wert ste­ht in diesem Fall natür­lich hin­ter dem Kun­stcharak­ter des Fotos deut­lich zurück. Bei anderen Expe­di­tions­fo­tografien von Tripes Zeitgenossen ist dies eher umgekehrt.

Fotografischer Adventskalender 3 (Le Gray, 1856/57)

Gus­tave Le Gray hat eine recht inter­es­sante Lebens­geschichte. Bevor er Fotograf wurde, überzeugte er seine Fam­i­lie, dass der für ihn vorge­se­hene Beruf des Notarangestell­ten nicht das Richtige sei und besuchte stattdessen eine Kun­sthochschule, um Maler zu wer­den. Seine Gemälde wur­den 1948 sowie 1953 sog­ar im renom­mierten «Salon» in Paris aus­gestellt, ohne jedoch größere Aufmerk­samkeit zu erre­gen. Die erfuhr ihm erst als Fotograf und führte dazu, dass er der erste Hof­fo­tograf Frankre­ichs wurde. Der Ruhm — ins­beson­dere der pos­tume: 2007 erzielte ein Album mit seinen Fotografien 696 730 € — hat ihm zu Lebzeit­en wenig geholfen. Hochver­schuldet floh er 1860 vor seinen Gläu­bigern nach Ägypten, wo er schließlich 1884 starb.

Die Kun­staus­bil­dung sieht man seinen Fotografien an. Weit­er­lesen

Fotografischer Adventskalender 2 (Nadar, 1842)

Ein Porträt des Schrift­stellers Hon­oré de Balzac, aufgenom­men 1842 von Gas­pard-Félix Tour­na­chon (1820–1910), genan­nt: Nadar. Unter diesem Namen ist er als ein­er der wichtig­sten frühen Porträt­fo­tografen in die Foto­geschichte einge­gan­gen. Balzac wiederum, der als wichtig­ster lit­er­arisch­er Real­ist des 19. Jahrhun­derts gel­ten kann, war selb­st von der neuen Kul­turtech­nik inspiri­ert. Sein Ziel, mit seinem Roman-Zyk­lus La comédie humaine die gesamte franzöis­che Gesellschaft sein­er Zeit zu porträtieren, ver­glich er an ein­er Stelle mit der Daguer­rotyp­ie. (Das entsprechende Zitat ste­ht im Anhang der franzö­sis­chen Taschen­buch-Aus­gabe von Splen­deurs et mis­ères des cour­tisanes, eines Romans, den Balzac etwa zu der Zeit schrieb, in der auch das Foto ent­stand. Lei­der habe ich das Buch ger­ade nicht zur Hand. Zitat wird nachgeliefert.)

Fotografischer Adventskalender 1 (Lerebours, 1840)

Nach dem über­wälti­gen­den Erfolg unseres let­ztjähri­gen — lyrischen — Adventskalen­ders gehen wir heuer mit ein­er fotografis­chen Vari­ante in die zweite Aus­gabe. Bis zum 24. wird es bei uns jeden Tag ein Foto zu sehen geben; wir wer­fen damit Schlaglichter auf bekan­nte und weniger bekan­nte Werke der 185-jähri­gen Geschichte der Fotografie.

Eine Fotografie, die aus dem Jahr 1840 stammt, und deswe­gen noch gar keine ist, son­dern eine Daguer­rotyp­ie. Benan­nt nach dem Maler und Dio­ra­ma-Betreiber Louis Jacques Mandé Daguerre, der dieses Ver­fahren gemein­sam mit Nicéphore Niepce und dessen Sohn Isidore in den 1830er Jahren entwick­elte. Niepce hat­te bere­its in den 1820ern eine Meth­ode erfun­den, mit der es möglich war, Cam­era Obscu­ra-Bilder auf ein­er Plat­te zu fix­ieren und schließlich dieses Bild (1826) aufzunehmen, das heute als erstes Foto der Geschichte gilt. Im Unter­schied dazu zeich­net sich die weit­er­en­twick­elte Daguer­rotyp­ie jedoch, wie an der Ansicht von Notre Dame gut zu sehen ist, durch eine deut­lich höhere Auflö­sung und Detail­ge­nauigkeit aus und damit durch jene phänom­e­nalen Eigen­schaften, durch die sie im Laufe des 19. Jahrhun­derts in (erfol­gre­iche) Konkur­renz zur Malerei getreten ist.

future generations

uäch, ist das übel. Ich würde gerne vom­ieren, aber ich will den teuren Scotch nicht verschwenden.

Auf­gabe der CSU sei es, “für die Union ins­ge­samt die Luftho­heit über den Stammtis­chen zurückzugewinnen”.

Ich habe die Breche ja in mir, doch spar ich sie mir auf, um in Philipp Mißfelders Gesicht gle­ich eine große Ladung plazieren zu kön­nen. Dafür würde ich mich ja bei einem Stammtisch anmelden. Ach, Mist, geht gar nicht. Bei Stammtis­chen muss man ein­fach dabei sein. Genau so, wie beim christlichen Men­schen­bild. Beim evan­ge­lis­chen oder katholis­chen? Gibt ja schon ein paar Unter­schiede. Homo­sex­u­al­ität, Frauen­poli­tik und so Gedöns, um mal Altkan­zler Schröder zu zitieren. Ist aber auf jeden Fall Teil der Leitkul­tur, dieses christlich-jüdis­che Din­gens, sog­ar der Leitkul­tur. Schließlich gibt es nur die eine. In der glob­al­isierten Welt. Gibt es nur die eine deutsche Leitkul­tur. Konkuríeren mit dem ostviet­name­sis­chen Auto­er­satzteil­händler ist in Ord­nung, aber Kul­tur soll er haben, Leitkul­tur bitte schön. Wenn er die nicht hat, hat er vielle­icht Leitungswass­er. Ist auch nicht schlecht. Weit­er­lesen