Código Florestal

Wer braucht schon Wälder? [Update]

Brasiliens Par­la­ment hat ein neues Waldge­setz ver­ab­schiedet. Die Agrar­lob­by siegt. Kri­tik­er befürcht­en, dass die Abholzung des Regen­waldes legal­isiert wird.

Brasiliens Agrarindus­trie hat sich wieder ein­mal durchge­set­zt und ihre Macht dabei nicht nur der Präsi­dentin Dil­ma Rouss­eff unmissver­ständlich vor Augen geführt. Umwel­tor­gan­i­sa­tio­nen und klein­bäuer­liche Land­wirtschaftsver­bände, Wis­senschaft­lerin­nen und Wis­senschaftler, ein­fache Abge­ord­nete und sog­ar zwei ehe­ma­lige Umwelt­min­is­ter hat­ten über Jahre hin­weg gegen die Reform des Waldge­set­zes gekämpft. Unter dem Namen Obser­vatório do Cli­ma hat­ten sich son­st konkur­ri­erende NGO zusam­mengeschlossen und die Kam­pagne »SOS Flo­res­ta« (»SOS Wald«) ins Leben gerufen. Schließlich kon­nten sie sog­ar vier Fün­f­tel der brasil­ian­is­chen Bevölkerung von ihrem Ziel überzeu­gen. Genutzt hat es wenig. Am Mittwoch ver­gan­gener Woche nahm das neue Waldge­setz, der Códi­go Flo­re­stal, seine let­zte par­la­men­tarische Hürde. Sollte Rouss­eff nicht noch ihr Veto ein­le­gen, sind de fac­to bis zu 85 Mil­lio­nen Hek­tar Wald zur Rodung frei gegeben.

Abgeholzter Amazonas

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