digital ist besser: Marek Lieberberg
Seines Zeichens alter Konzertveranstalter, der von den Milliönchen, die er als Geschäftsmann mit der Kreativität anderer Menschen verdient hat, wahrlich gut leben kann. Das hindert ihn jedoch nicht, für die SZ einen Gastbeitrag zu verfassen, der sich mit dem Urheberrecht im Internet befasst. Natürlich tut er das nicht auf eine sachliche Art und Weise, sondern stänkert und pöbelt was das Zeug hält und wirft dabei alles zusammen und durcheinander, was er im VHS-Computer-Kurs für Senioren aufgeschnappt hat. Doch der Reihe nach.
Nachdem der selbst ernannte Künstlervater in der ersten beiden Absätzen lediglich länglich und uninteressant von einem Pink-Floyd-Konzert aus dem frühen 17. Jahrhundert schreibt, geht es dann mit Vollgas in die Agitation. Da ist die Rede von den Heimsuchungen durch die “Pest der Raub- und Privatkopien”, von “flächendeckender Enteignung”. Vollkommen egal, dass die Herstellung einer Privatkopie urheberrechtlich verbrieftes Recht ist, das es ermöglicht, erworbene Musikstücke für den privaten Gebrauch zu vervielfältigen; vollkommen wurscht, dass dieses Recht durch die massive Lobbyarbeit der Musikindustrie (MI) kastriert wurde, so dass man nicht einmal einen Kopierschutz umgehen darf, was u.U. dazu führt, dass man die gekaufte CD nicht mal mehr im eigenen CD-Spieler hören kann, da der Kopierschutz eine Abweichung vom ISO9660-Standard ist; vollkommen uninteressant, dass doch diejenigen enteignet werden, deren zwanzig Jahre alte CDs sich so langsam auflösen, und die für digitalen Ersatz latürnich ordentlich löhnen sollen. Weiterlesen