Fotografischer Adventskalender 18 (Feininger, 1941)

Lower Manhattan, New York, 1941.

Andreas Feininger, der Sohn des Malers Lyonel Feininger begann bere­its in den zwanziger Jahren zu fotografieren. Vorher hat­te er am Bauhaus in Weimar – sein Vater war hier Lehrer – eine Aus­bil­dung zum Kun­st­tis­chler absolviert. Dann studierte er Architek­tur an den Bauschulen in Weimar und Zerb­st. Feininger wurde Architekt, arbeit­ete in Ham­burg und Dessau, später im Büro Le Cor­busier in Paris. 1933 ging er mit sein­er späteren Ehe­frau Gertrud Hägg nach Stock­holm, dann emi­gri­erte die Fam­i­lie in die USA – Feininger begann als Fotore­porter bei „Life“. Feiningers bekan­nteste Fotos ent­standen unter Ver­wen­dung von Fachkam­eras mit Teleob­jek­tiv­en mit sehr langer Bren­nweite, die er teil­weise selb­st baute. Auf diese Weise kon­nte er großen Abstand von seinen Motiv­en hal­ten und die tat­säch­lichen Größen­ver­hält­nisse darstellen, was ihm auf beein­druck­ende Weise immer wieder gelang, und viele sein­er bild­sprach­lich bril­lanten Fotos, vor allem jene der neuen Heimat­stadt New York City wur­den welt­berühmt. Einen weit­eren Schw­er­punkt bilde­ten seine mit ana­lytis­ch­er Schärfe durchkom­ponierten Makroauf­nah­men von Natur­de­tails. Der Auto­di­dakt Feininger legte später eine Rei­he von Lehrbüch­ern zur fotografis­chen Kom­po­si­tion und zur Fototech­nik vor, die sich zu Stan­dard­w­erken entwick­el­ten. Wichtig­ste Voraus­set­zung für gute Fotos war für ihn das wahrhaftige Inter­esse des Fotografen an seinem Motiv.