PLinks KW 45/10 Bootlegs

Das Wort Boot­leg stammt aus der Zeit der Pro­hi­bi­tion und beze­ich­nete das Schmuggeln von Flach­män­nern in Stiefelschäften (boot legs). Wir ver­wen­den es zwar heute immer noch, um alle möglichen ille­galen Geschäfte zu beschreiben. In der Musik beze­ich­net es zwei Dinge.

  • Erstens und ursprünglich ist damit der (meist) ille­gale Konz­ert­mitschnitt gemeint. Während das zu Bea­t­les-Zeit­en noch Freaks mit Bandgeräten und Mikros auf dem Kopf waren und die Bän­der im Plat­ten­laden unter der Laden­theke verkauft wur­den, funk­tion­iert heutzu­tage sowohl die Aufze­ich­nung als auch die Dis­tri­b­u­tion dig­i­tal. Frischestes und fresh­estes Beispiel ist der Mitschnitt des Auftritts von Four Tet vs. Cari­bou auf dem Moogfest in Asheville, USA. Elec­tron­i­ca Galore! Bei Core News gibt’s den Link zu Boot­leg I. (via)
  • Mit Boot­leg II lässt sich Musik eine Schublade steck­en, die unl­izen­sierte Sam­ples aus anderen (Musik-)Stücken ver­wen­det. Ein anderes Wort dafür ist Mashup oder blend. Gregg Gillis alias Girl Talk ist ein Pio­nier in dieser Rich­tung und wie ver­sprochen hat er jet­zt endlich den Nach­fol­ger von Feed the Ani­mals (2008) fer­tig bekom­men und fre­undlicher­weise zum freien Down­load auf Ille­gal Art gestellt. Ob man All Day wirk­lich nur am Stück hören sollte, wie es auf der Seite des Labels heißt, sei dahingestellt, rein­hören lohnt sich alle­mal — und nicht nur, weil es kosten­los ist.