Raus zum 6.4.! Mieten-Demo!

Am näch­sten Sam­stag gehen wir zur Demo gegen Mieten­wahnsinn und Verdrängung!
In Berlin ist die Sit­u­a­tion drama­tisch: Der Anstieg der Durch­schnitts­grund­mi­ete ist der höch­ste der Welt und die Fluk­tu­a­tion hat einen Tief­punkt erre­icht (Stich­wort “Locked-in-Syn­drom”): Men­schen, die eine größere Woh­nung drin­gend benöti­gen wür­den, find­en keine mehr, die sie sich leis­ten kön­nten, während Per­so­n­en, denen eine kleinere Woh­nung aus­re­ichen würde, nicht umziehen, weil sie dann eine viel höhere Miete zu zahlen hätten.
Inzwis­chen beste­hen jedoch reale Chan­cen zu pro­gres­siv­er Verbesserung: Die SPD (!) scheint eine unser­er let­ztjähri­gen Forderun­gen – nach ein­er Höch­st­mi­ete, sie nen­nt das “Mietendeck­el” – umset­zen zu wollen, zumin­d­est hat das der Lan­desparteitag ein­stim­mig (!) beschlossen. Bei der Frage der Enteig­nung von großen Immo­bilienge­sellschaften ist die Partei ges­pal­ten; Forderun­gen der Jusos gehen allerd­ings zum Teil noch über die des Volks­begehrens hin­aus (!). Der Druck der Bevölkerung scheint zu wirken.
Die aktuelle Dynamik gilt es zu nutzen: Kommt alle zur Demo am Sam­stag – wir haben wirk­lich etwas zu gewinnen!

Drüben im ND

Ganz am Anfang mag es mal eine gute Idee gewe­sen sein: Lebens­mit­tel nicht wegschmeißen, son­dern verteilen. Das klingt nett, das ver­ste­hen alle. In jedem anderen Land als diesem kön­nte diese Idee vielle­icht funk­tion­ieren. In diesem unseren Land jedoch wird auch aus so ein­er harm­losen, lieben Idee ein Ungetüm, ein Schau­platz nieder­ster Instink­te, ein ganzes Abbild der deutschen Gesellschaft im Kleinen. Noch im Kampf um Müll gibt es oben und unten, müssen sich die Braun­häuti­gen und Man­deläugi­gen hin­ten anstellen und dop­pelt so nett sein wie alle anderen. Noch im Kampf um Müll muss den Befehlen der Kom­man­dan­ten gehorcht wer­den, muss Reih und Glied herrschen und schwebt über allem die Zuchtrute. Und noch im Kampf um Müll gibt es predi­gende Mil­lionäre, die genaue Vorstel­lun­gen haben, wie die Ärm­sten diesen Kampf zu führen haben.

Weit­er­lesen im ND.

 

Bilanz 2013 Mein Bild des Jahres

Ausstel­lun­gen, die mich rest­los begeis­tert hät­ten, habe ich dieses Jahr kaum gese­hen. Gut gefall­en hat mir Con­stan­tin Wall­häusers Show Das Orch­ester im Espace Sur­plus Le Grand. Am schön­sten war aber der Besuch der Samm­lung außereu­ropäis­ch­er Kun­st im Riet­berg Muse­um in Zürich. Da sind beza­ubernde chi­ne­sis­che Tuschze­ich­nun­gen und japanis­che Drucke und indis­che Skulp­turen zu sehen.

Mein Lieblings­bild trägt den Titel “Heftiger Gewit­ter­re­gen” und stammt aus der Edo-Zeit (ca. 1857) und aus der Serie “Hun­dert Ansicht­en von Edo” von Andô Hiroshige (1797–1858). Ich liebe an diesem Bild ein­fach alles: den dicht­en Regen, der aussieht wie im klas­sis­chen Kino, die mat­ten Far­ben, den schrä­gen Hor­i­zont, die Brücke, die ins Nichts zu laufen scheint, und die verdeck­ten, über die Brück­en eilen­den Figuren.

perso002