Ökologie

Mangroven statt Müll

Die größte Müllde­ponie Lateinamerikas nahe Rio de Janeiro wurde geschlossen. Sie soll durch ein mod­ernes Abfal­lver­ar­beitungszen­trum erset­zt wer­den. Für ehe­ma­lige Müll­samm­ler gibt es Sozialpläne.

Wer auf dem 50 Meter hohen Hügel in Jardim Gra­ma­cho ste­ht, an der Küste von Duque de Cax­i­as, der Nach­barstadt am nördlichen Rand von Rio de Janeiro, hat einen wun­der­baren Blick auf die malerische Gua­n­abara-Bucht. Einge­fasst von den Aus­läufern der Ser­ra do Mar, lässt sich im Süden, wenn das Wet­ter es erlaubt, sog­ar der Zuck­er­hut erken­nen. Sollte jemand trotz der atem­ber­auben­den Land­schaft unbe­dachter­weise atmen, wird er oder sie schnell merken, woraus der Hügel beste­ht. Auf 140 Hek­tar tür­men sich hier 60 Mil­lio­nen Ton­nen Müll, die in 34 Jahren ange­häuft wur­den. Nur mit einem löchri­gen Zaun begren­zt, erstreckt sich das Gelände bis an die Küste. Die giftige Gülle fließt ungek­lärt in die Bucht und hin­ter­lässt einen dun­klen, kilo­me­ter­lan­gen Film im Wass­er. Es stinkt zum Himmel.

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Nach­dem BOPE, CORE und all die anderen Polizei-Spezialein­heit­en mit sprechen­den Akro­ny­men, das Mil­itär, die Marine und wer-weiß-wer-noch den zuvor als unein­nehm­bar gel­tenden Com­plexo do Alemão ((Der Com­plexo do Alemão liegt im Nor­den der Stadt und ist ein 3 km2 großer Ver­bund von 13 Fave­las und ca. 80.000 Ein­wohn­ern. Den Namen hat das Gebi­et, weil der erste Pächter, ein Nordes­ti­no mit pol­nis­chen Wurzeln, helle Haut und blonde Haare hat­te. Das Gebi­et wurde bish­er von dem Coman­do Ver­mel­ho kon­trol­liert.)) und die Pen­ha ((Die Pen­ha ist von dem Alemão nur durch einen Hügel getren­nt und umfasst eben­falls mehrere Fave­las, unter anderem die Vila Cruzeiro, in der die Oper­a­tion der Stre­itkräfte began­nen. Eben­falls CV-kon­trol­liert.)) inner­halb von zweiein­halb Tagen beset­zt haben, bere­it­et man sich schon auf die näch­ste Schlacht vor: Rocin­ha und Vidi­gal ((Die Rocin­ha und der Vidi­gal befind­en sich genau in der Mitte des Kor­ri­dors zwis­chen der zu bauen­den Olympiastätte in Bar­ra und Mara­canã-Sta­dion im Nor­den. Jed­er Ver­such diese bei­den Fave­las zu “befrieden” war bish­er an “Indiskre­tion” gescheit­ert. Bis auf ein einziges Mal waren die dort den Dro­gen­han­del kon­trol­lieren­den “Ami­gos dos Ami­gos” bere­its von irgendwelchen kor­rupten Beamten gewahrt wor­den.)) in der Zona Sul. ((Dieser Schlacht ging das erste Tre­f­fen seit 16 Jahren zwis­chen ADA und CV voraus. Ob die ver­meintliche Koop­er­a­tion den Auss­chlag für die schnelle Ein­nahme von Alemão und Pen­ha gab oder umgekehrt die bevorste­hende Oper­a­tion entschei­dend für die Koop­er­a­tion war, ist schw­er zu sagen.)) Das sagt zumin­d­est Rios omnipräsen­ter Min­is­ter für Sicher­heit José Mar­i­ano Bel­trame. Weit­er­lesen