Fotografischer Adventskalender 20 (Penn, 1949)

Dieses wun­der­schöne Bild stammt von Irv­ing Penn, einem Mod­e­fo­tografien, dessen bekan­ntestes Foto dieses Picas­so-Porträt sein dürfte. Es (also das, was ihr hier oben seht, nicht der Picas­so) trägt den Titel «Sum­mer Sleep» und das passt ja vielle­icht in unsere schneev­er­matscht­en, kurzen, dun­klen Tagen als Erin­nerung daran, dass wieder bessere Zeit­en kom­men wer­den. Für manche unter uns freilich schneller als für andere…

Fotografischer Adventskalender 10 (Kühn, 1910)

Obwohl ja schon diverse ältere Fotografien in unserem Adventskalen­der eine starke kün­st­lerische Gestal­tung aufwiesen, hat sich die «Kun­st­fo­tografie» als ste­hen­der Begriff erst im aus­ge­hen­den 19. Jahrhun­dert durchge­set­zt. Es ist kein Zufall, dass sich die damit in Zusam­men­hang ste­hen­den Bilder von Hein­rich Kühn stark an eine Ästhetik der Malerei anlehnen. Ihren Kunst­wert — ihre Legit­i­ma­tion als Kun­st — beziehen sie aus ein­er Anschmiegung an Bildgestal­tungskonzepte, die aus dem Impres­sion­is­mus stam­men. Tat­säch­lich erin­nern manche Fotos von Kühn bis in die Motivik hinein an Gemälde von Mon­et und anderen Impres­sion­is­ten. Selt­sam antizip­iert die Kun­st­fo­tografie Kühns, die ihre stilis­tis­chen Para­me­ter der Malerei entlehnt, den Foto­re­al­is­mus, der jene Geste im späten 20. Jahrhun­dert — und damit unter ein­er kom­plett verän­derten kun­st­diskur­siv­en Kon­fig­u­ra­tion — umdreht und die Fotografie zum Maß des Gemal­ten wer­den lässt.

[Die abge­bildete Fotografie ist nicht datiert; bei der Jahre­sangabe han­delt es sich um (m)einen Schätzwert.]

Fotografischer Adventskalender 7 (du Hauron, 1877)

Vor zwei Tagen kon­nten wir ja bere­its die erste Farb­fo­tografie der Welt bewun­dern, heute wollen wir die Entwick­lung der Poly­chromie in der Fotografie weit­er belicht­en beleucht­en. Betra­chtet man unser heutiges Foto, treten an den Rän­dern Über­lap­pun­gen in den Sekundär­farben Rot, Grün und Blau deut­lich her­vor. Das ist allerd­ings kein gewoll­ter kün­st­lerisch­er Effekt, son­dern ein Resul­tat der von Hau­ron 1868 paten­tierten sub­trak­tiv­en Farb­mis­chung, die auch in der mod­er­nen Farb­fo­tografie genutzt wird.

Wikipedia weiß: “Die Erk­lärung beruht auf der Drei­far­ben­the­o­rie und der Tat­sache, dass die Zapfen auf der Net­zhaut des Auges ihre max­i­male Empfind­lichkeit für diejeni­gen Wellen­län­gen-Bere­iche des Lichts haben, denen wir die Farbe­mpfind­un­gen Blau, Grün und Rot zuord­nen: Wer­den in der Anord­nung oben die Farb­fil­ter Gelb, Magen­ta und Cyan mit neu­tral­weißen Licht durch­leuchtet, wer­den durch Absorp­tion kom­ple­men­tär­far­bige Spek­tral­bere­iche her­aus­ge­filtert. Beim gel­ben Fil­ter wird zum Beispiel der blaue Bere­ich absorbiert. Das passierte Spek­trum kann die blauempfind­lichen Zapfen wenig oder kaum anre­gen und wird deshalb vom Auge als Gelb reg­istri­ert. Das gelbe und das cyan­far­bige Fil­ter absorbieren zusam­men den blauen und den roten Bere­ich. Der grüne Bere­ich, für den das Auge einen eige­nen Zapfen­typ besitzt, kann passieren. Wo das magenta­far­bige Fil­ter dazukommt, wird die unbunte Farbe Schwarz wahrgenom­men, denn dieses absorbiert den bish­er noch durchge­lassen grü­nen Bere­ich. Außer­halb der Fil­ter passiert das unbee­in­flusste ursprüngliche Licht und verur­sacht im Auge die Wahrnehmung höch­ster Hel­ligkeit beziehungsweise den Far­bein­druck Weiß. Die Far­ben der Fil­ter, im Bild oben Gelb, Magen­ta und Cyan, wer­den als Primär­far­ben der sub­trak­tiv­en Farb­mis­chung, die erzeugten Far­ben als Sekundär­far­ben, hier Blau, Grün und Rot, bezeichnet.”