Totenverehrung
Crétins…
…idiots, analphabètes, mongoloides! Zum 20. Todestag von Klaus Kinski:
…idiots, analphabètes, mongoloides! Zum 20. Todestag von Klaus Kinski:
Manchmal sagen Bilder mehr als Worte. Das wissen Focus und Bild sehr genau, weshalb diese dazu neigen auch mal den Text ganz wegzulassen, was sehr unbefriedigend sein kann. Auch in Filmen ist es zuweilen so, dass eine einzige Sequenz für den ganzen Film stehen kann. Das wiederum sind meist sehr erhabene Momente.
In Andrei Tarkowskis letztem Film Opfer (Offret, 1986) existiert eine solche, sehr eindrucksvolle Sequenz: Wenn ziemlich gegen Ende der 149 Minuten Alexander nach der Nacht mit Maria endlich um Erlösung suchend sein Haus anzündet, entfernt sich die Kamera erst unmerklich von dem brennenden Haus. Bald kreist sie (scheinbar) orientierungslos um die Sanitäter, die in einer merkwürdigen Aktion Alexander einfangen und schließlich wegbringen. Zu guter Letzt spricht der bis dahin stumme Sohn seine ersten Worte: “Am Anfang war das Wort. Warum Papa?”
In dieser Sequenz steckt die Essenz des gesamten Films, und sie bricht hier förmlich heraus. Doch selbst die Worte des Sohnes können nicht so recht trösten, auch ihnen haftet etwas Vorwurfsvolles an und der Vater kann sie nicht mehr hören, die Erlösung wird ihm verwehrt.
Michael Haneke ist in Das Weisse Band (2009) ebenfalls eine solche Sequenz gelungen, von der der Verleih leider kein Bild zur Verfügung stellt, weshalb an dieser Stelle das Wort herhalten muss (Achtung Spoiler!): Weiterlesen
Wer wissen möchte, wie es ist, als Regisseur, (dessen Filme keiner kennt) auf einem Festival zu sein (das keiner kennt), sollte sich Hong Sang-Soos Like You Know It All (Jal Aljido Motamyunseo) ansehen. Weil aber Hong Sang-Soo selbst einer dieser Regisseure ist, die praktisch nur auf Festivals stattfinden und dieser Film noch festival-mäßiger ist, als alle zuvor, wird es dazu leider nie kommen. Schade eigentlich.
Eins ist sicher: Selbst wenn die Welt untergeht — und das tut sie ja nach Meinung von “Experten” im Moment — wird es in Frankreich noch Regisseure geben, die Filme drehen über Mittvierziger mit Identitätskrise. Ne Te Retourne Pas von Marina De Van ist ein solcher Film. Auch wenn für manch einen ein Traum in Erfüllung geht, dass nun endlich Sophie Marceau und Monica Bellucci in einem Film zusammenspielen, frage ich mich doch: Was soll das?
Selbst Jim Jarmusch hat man dieses Jahr abgesagt und The Limits of Control ((mit Tilda Swinton, Gael García Bernal and Bill Murray)) kurzfristig aus der Auswahl gestrichen. Das erste Mal, dass Jim seinen Film nicht in Cannes vorstellen darf. Da bin ich tatsächlich ganz froh, dass wenigstens ich da sein kann, in Cannes. Los geht’s mit zwei Mal Asien: