Bilanz 2013: Liebste im Kino gesehene Filme Ältere

In der Rei­hen­folge ihrer Sich­tung durchs Jahr hin­durch: die mir lieb­sten älteren Filme, die ich im zu Ende gehen­den Jahr & im Kinosaal sehen durfte.

Im Jan­u­ar im Berlin­er Arse­nal den wun­der­bar komis­chen U samogo sinego morya (By the Bluest of Seas, Boris Bar­net, SU 1936);

im Rah­men der dem japanis­chen Regis­seur Keisuke Kinoshi­ta gewid­me­ten Forum-Mini-Retror­spek­tive während der Berli­nale Kanko no machi (Jubi­la­tion Street, J 1944), der während des 2. Weltkriegs spielt, aber bis auf eine kurze Coda gän­zlich unpro­pa­gan­dis­tisch, son­dern wie ein sehr zärtlich­es shomin-geki daher kommt, das jede Fig­ur des Ensem­bles vor­sichtig und mit Anmut umarmt;

Max Ophüls Liebelei (D 1933), der mir nicht aus dem Kopf gegan­gen ist, seit ich ihn im Feb­ru­ar im Zürcher Film­podi­um sah;

von der von der Canine Con­di­tion kuratierten Rei­he zum klas­sis­chen chi­ne­sis­chen Film, die im März im Arse­nal lief, kon­nte ich nur sehr wenig sehen; darunter immer­hin und zu meinem Glück Shen Nu (The God­dess, Wu Yong­gang, CN 1934), einen großen klas­sis­chen Stumm­film mit vie­len Großauf­nah­men von viel­sagen­den Gesichtern, der weniger exaltiert wirk­te als andere (nicht weniger großar­tige) Schang­hai-Filme dieser Jahre;

sehr ein­drück­lich auch, Ende März, nun wieder im Film­podi­um und in Begleitung ein­er Grup­pen­im­pro­vi­sa­tion vom ioicL’Atlantide (Jacques Fey­der, F 1921), der erste gen­uine Wüsten­film, der, in der Sahara gedreht, alle Tropen (Ver­loren­heit, Exotik, Hal­luz­i­na­tio­nen) dieses Qua­si-Gen­res in eine ver­wirrend kom­plexe und visuell berauschende Flash­back-Erzäh­lung bettet;

 

L’at­lantide

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Acht Brücken für John Cage

Konzerthinweis

Im Rah­men des ACHT BRÜCKEN-Fes­ti­vals in Köln, dessen Schw­er­punkt dieses Jahr auf dem Werk des Amerikan­ers John Cage liegt, gibt es am Sam­stag in der Köl­ner Phil­har­monie einen Ensem­ble­tag. Gespielt wer­den u.a. Werke von Cage, Varese, Reich, Zap­pa und Feld­man. Beginn ist um 16:00 Uhr, gespielt wird bis ca. 24:00. Ein­trittspreis für den gesamten Ensem­ble­tag ist €25,-. Hinge­hen lohnt sich!

Film und Zuckerhut

Das „Fes­ti­val do Rio“ gilt als das größte Film­fes­ti­val Lateinamerikas. Vom 23. Sep­tem­ber bis 7. Okto­ber wur­den in 15 Sek­tio­nen mehr als 300 Filme vorgestellt. 17 Lang- und 21 Kurz­filme aus Brasilien konkur­ri­erten beim Pub­likum um die Ausze­ich­nung als bester Film. Mit der Ver­lei­hung der „Troféu Reden­tor“ geht das „Fes­ti­val do Rio 2010“ nun zu Ende.

Mit allein fünf Ausze­ich­nung in den wichtig­sten Kat­e­gorien (Bester Film, Bester Schnitt, Bester Schaus­piel­er, Beste weib­liche und männliche Neben­rolle) ste­ht auch ein klar­er Gewin­ner fest: VIPs von Toniko Melo.

Pro­duziert von City of God-Regis­seur Fer­nan­do Meirelles und mit The Elite Squad-Darsteller Wag­n­er Moura in der Haup­trol­le ist die Entschei­dung allerd­ings keine große Über­raschung. Der Film erzählt Catch-Me-If-You-Can-artig die (beina­he) wahre Geschichte des Betrügers Marce­lo Nasci­men­to da Rocha, der sich durch sämtliche Gesellschaftss­chicht­en Brasilien trick­ste, bis seine eigene Über­he­blichkeit ihn schlussendlich auf­fliegen ließ. Ras­ant geschnit­ten, schön fotografiert und schlüs­sig umge­set­zt bringt VIPs das Kun­st­stück fer­tig, gle­ichzeit­ig kurzweilig amüsant und in sein­er Vorherse­hbarkeit unglaublich lang­weilig zu sein.

Sehr viel inter­es­san­ter war da die Sek­tion „Foco Argenti­na“, deren Fokus auf dem Nach­bar­land Argen­tinien liegt. Weit­er­lesen

Il Cinema Ritrovato — Nachlese (I)

Am Sam­stag ist zum 23. Mal das Film­fes­ti­val Il Cin­e­ma Ritrova­to zuende gegan­gen. Jährlich wid­met sich dieses von der Cinete­ca di Bologna ver­anstal­tete Fes­ti­val der Wieder­auf­führung von alten Fil­men, die jüngst restau­ri­ert wur­den. Eine Woche lang wer­den hier Klas­sik­er, unbekan­nte Meis­ter­w­erke und Obsku­ritäten der Filmgeschichte präsentiert.

Die Schw­er­punk­te waren in diesem Jahr weniger spek­takulär als im let­zten. Während 2008 die großar­ti­gen visuellen Exzesse der frühen Stern­berg-Filme zu bestaunen waren und einige sel­ten gezeigte aber ganz tolle Warn­er-Filme aus den frühen 30ern, u.a. One Way Pas­sage (Tay Gar­net, 1932) und Employee’s Entrance (Roy del Ruth, 1933), standen dies­mal die frühen Filme (1925–1933) von Frank Capra im Zen­trum, der später mit It Hap­pened One Night (1934) und Mr. Deeds Goes to Town (1936) berühmt wurde. Weit­er­lesen