Realitätsverweigerung
Es gibt drei Arten, die Realität unangenehmer Zustände zu leugnen. a) Man leugnet den Zustand; b) man leugnet, dass der Zustand ein Problem ist; c) man leugnet, dass sich der Zustand ändern ließe. An der Klimakrise lässt sich das beobachten. Es gibt nur noch wenige Spinner, die die Existenz des Klimawandels leugnen; ein paar mehr, die denken, er sei kein Problem; aber leider immer noch ganz schön viele, die ihn für nicht veränderbar halten (weil vermeintlich nicht menschengemacht).
Dieselben Strategien der Leugnung findet man auch beim Kapitalismus: Manche weigern sich, seine Existenz anzuerkennen (und reden immer von “der Wirtschaft”, als sei die völlig unspezifisch); andere erkennen den Kapitalismus als spezifisches Wirtschaftssystem an, wollen aber nicht die von ihm verursachten Probleme sehen; und sehr viele Menschen erkennen zwar, dass der Kapitalismus einen Haufen Probleme macht, leugnen aber, dass es Alternativen gibt. Im Ergebnis aber läuft die Realitätsverweigerung immer auf die gleiche Passivität hinaus.