Eben fragte sich Stefan Niggemeier in seinem Blog noch zurecht, weshalb die Verlage nicht objektiv über das Thema tagesschau-App informieren:
Was wäre das für ein Beweis für die Qualität des privat finanzierten Journalismus, wenn man sich darauf verlassen könnte, trotz der Parteilichkeit der Verlage in dieser Sache, umfassend und fair und vielleicht sogar sauber nach Nachricht und Meinung getrennt über den Komplex informiert zu werden!
Und siehe da, wer bringt den Beweis? Und lässt beide Seiten zu Wort kommen. Die Welt etwa? Oder die SZ? Nein, die ARD:
http://www.youtube.com/watch?v=vnGbdruGcJM&
Zapp hat sich mal wieder um seine nerdige Zuschauerschaft verdient gemacht und einen zwar schon seit Monaten zubeobachtenden aber so leider noch nicht so mediengerecht aufbereitete Medien-Skandal einem größeren Publikum bekannt gemacht. Siehe selbst:
http://www.youtube.com/watch?v=OyZW1utHfgs
Und was ich mich jetzt bei der ganzen Geschichte frage: Was wäre eigentlich, wenn die Öffentlich-Rechtlichen sich weigerten, zu depublizieren? Was sind da die Sanktionsmechanismen? Gibt es überhaupt welche? Unweigerlich würde sich ja auch die Frage stellen, wer denn letztlich sanktioniert werden müsste. Schickt die vereinigte Verlegerschaft dann die Staatsanwaltschaft in die Konferenz der Ministerpräsidenten und verhaftet die Schurken? Oder werden die GEZ-finanzierten Server einfach beschlagnahmt und die Festplatten mit Kochrezepten, Flash-Games und Pop-Up-Ads überschrieben? Kann mir das mal jemand sagen!
Update: Alternativ zur Depublikationsverweigerung bietet sich auch das Leaken kompletter Datenbank-Dumps auf depub.org an. (Das war mir ganz entgangen…) Dort lässt sich mittlerweile das gesamte tagesschau.de-Archiv von 1999 bis 2010 frei durchsuchen. Unter mysteriösen Umständen war das vorher als XML-Dump bei Piratebay aufgetaucht — größere Datenmengen nimmt das Projekt Depubliziertes aber auch gerne direkt entgegen… (via)
WTF?! Hatte diese Woche noch andere Themen als den verfickten Sarrazin und die anschließende dumm-dreist verlogene “Das wird man doch wohl noch sagen dürfen”-Kampagne via Bild? Ja, gab es! Glücklicherweise. Und zwar folgende:
- Folgendes Datum sollten sich die Facebook-Verweigerer unter den Principien-Lesern (Ja, ich schaue euch an David und Guido!) merken: 15. September. Nächste Woche also. Dann startet endlich Diaspora;
eine die dezentralisierte Open-Source Facebook-Alternative, bzw. in der Selbstbeschreibung:
The privacy aware, personally controlled, do-it-all, open source social network.
Mehr dazu bei Mashable.
- Und dann doch noch etwas bedenkliches aus dem Inland: Carta hat sich die Vorschläge für die neue GEZ mal näher angesehen. Hallo Öffentlichkeit? Aufschrei?! Nun ja, vielleicht nächste Woche, wenn das mit dem verkackten SPD-Nazi wieder vorbei ist.