EU, wie schön ist Lissabon
Soeben durfte sich der polnische Präsident Lech Kaczyński noch einmal richtig wichtig fühlen. José Barroso, der frisch-wiedergewählte EU-Kommissionspräsident war da und der amtierende EU-Ratspräsident Fredrik Reinfeldt war angereist, um sich anzuschauen, wie der hübschere der beiden Zwillinge seine Unterschrift in bütten-weißem Papier vergrub. Eine Woche ist es her, dass auch die Iren endlich “Yea” gesagt haben. Beim ersten “Nay” hatten sie die Frage anscheinend nicht richtig verstanden. Gnädigerweise wurde daher noch einmal gründlich aufgeklärt und jeder irischen Zeitung ein 16-seitiges PropagandaInfo-Blättchen beigelegt.
Nun wird es nicht mehr lange dauern, bis sich auch Tschiens Präsident Václav Klaus zu einer Unterschrift wird überreden lassen. Den Preis dazu hat er jetzt genannt: Der Präsident möchte eine Zusatzprotokoll, Betreff: Besitzansprüche Vertriebener. Es kann lospokert werden. Und wenn Angela Merkel mit ihrer Partei-Freundin Erika Steinbach zur Zeit keine neuen geschichtsverklitternden Gedenkstätten oder ähnliches plant, bekommt der Klaus allem Anschein nach auch seine Extrawurst, die Iren haben schließlich auch ihr Recht auf Nicht-Abtreibung bekommen. Weiterlesen