Der Bundesparteitag der Linken in Göttingen ist ohne die von der Mainstream-Presse herbei geschriebene und erhoffte Spaltung der Partei mit allen geplanten Beschlüssen und Wahlen zu Ende gegangen – am Tag danach fielen an der Frankfurter Börse die Kurse auf neue Tiefststände. Beide Tatsachen entsprechen der Wirklichkeit, der kausale Zusammenhang besteht leider nicht....

Antikapitalistische Linke

Aus ein­er Erk­lärung der AKL zum Aus­gang des Parteitags der Linken in Göt­tin­gen. Kom­men­tieren

Kapitalismus macht krank Burnout-Syndrom

Die Ergeb­nisse aus der Wis­senschaft sind ein­deutig und lassen sich nicht mehr ver­leug­nen: Die Stress­be­las­tung hat in vie­len Arbeits­bere­ichen in den let­zten Jahren enorm zugenom­men. Dadurch wer­den auch immer mehr Men­schen krank und im Extrem­fall sog­ar arbeitsunfähig.

Aus ein­er sehr hörenswerten Sendung, die eben auf Deutsch­land­funk lief.

Die Krise und die Folgen II Öffentlicher Selbstmord

Heute vor­mit­tag hat sich ein griechis­ch­er Rent­ner auf dem zen­tralen Syn­tag­ma-Platz erschossen, nur einige hun­dert Meter vom Par­la­ment­sein­gang ent­fer­nt. Haupt­grund scheint die Verzweifelung über seine Ver­schul­dung gewe­sen zu sein.

Augen­zeu­gen bericht­en, der Mann habe, bevor er abdrück­te, gerufen: «So hin­ter­lasse ich meinen Kindern keine Schulden». Es habe sich offen­bar um einen sym­bol­isch motivierten Akt gehan­delt, mut­maßte ein­er der Zeu­gen, da die gle­iche Tat an einem anderen Ort kaum die gle­iche Aufmerk­samkeit bekom­men hätte.

Griechen­land ist im fün­ften Jahr ein­er hefti­gen ökonomis­chen Krise, deren Fol­gen durch die von den europäis­chen Geldge­bern geforderten Aus­ter­itäts­maß­nah­men noch ver­schlim­mert wur­den. Diese Maß­nah­men haben zu großen Kürzun­gen geführt, etwa um bis zu 25% bei den Rentenzahlungen.

Die sozialen Auswirkun­gen der Krise wer­den auf den Straßen Athens und ander­er Großstädte immer deut­lich­er sicht­bar. Die Selb­st­mor­drat­en sind gestiegen. In einem bekan­nten Fall hat sich im let­zten Sep­tem­ber ein mit seinen Schulden kämpfend­er Mann vor ein­er Bank­fil­iale in Thes­sa­loni­ki selb­st angezündet.

(Quelle)

Update (05.04., 10.00): Inzwis­chen wurde bei Dim­itris Chris­toulas (so hieß der Mann) ein Abschieds­brief gefun­den. In ihm steht:

Die Regierung von Tso­lakoglou hat mich aller Über­lebens­möglichkeit­en beraubt; sie basierten auf ein­er würdi­gen Rente, für die ich allein während 35 Jahren bezahlt habe, ohne Hil­fe vom Staat. Da mir mein vor­angeschrittenes Alter eine dynamis­chere Reak­tion nicht erlaubt (obwohl: wenn ein­er mein­er griechis­chen Landsmän­ner zu ein­er Kalash­nikov greifen würde, würde ich mich hin­ter ihn stellen), sehe ich keine andere Lösung als mein Leben in Würde zu been­den. So werde ich nicht eines Tages in den Mülleimern nach Lebens­mit­teln suchen müssen. Ich glaube, dass Men­schen ohne Zukun­ft eines Tages zu den Waf­fen greifen wer­den und die Ver­räter unseres Lan­des auf dem Syn­tagmaplatz hän­gen wer­den, so wie es die Ital­iener 1945 mit Mus­soli­ni tat­en.(Quelle)

Ad ACTA IV Anmerkungen zu Herrn Regener

Sven Regen­er, Sänger von Ele­ment of Crime und Autor u.a. des (m.E. ziem­lich unerträglichen) Romans Herr Lehmann, hat sich vor ein paar Tagen im BR über ille­gale Down­loader echauffiert. Das Video (oder der Audio-Clip) machen im Netz die Runde und ins­beson­dere Musik­erin­nen scheinen hier ein Sprachrohr gefun­den zu haben. (Bei uns z.B. wurde im Kom­men­tar zu einem anderen Text das Video gepostet.) John Weitz­mann hat bei Net­zpoli­tik bere­its eine gute Rep­lik geschrieben. Im Fol­gen­den auch von mir ein paar Anmerkungen.

Wir machen mit Plat­ten­fir­men Verträge nicht weil wir doof sind, oder aus Schier­schang­dudel, oder weil wir was zu ver­schenken haben, son­dern weil wir son­st unsere Musik nicht machen können.

Das ist ein­fach falsch, eine unwahre Aus­sage. Es gibt hun­dert­tausend Musik­erin­nen, die Musik machen, ohne eine Plat­ten­fir­ma zu haben, und sowohl bekan­nte Bands (wie Radio­head) als auch unbekan­nte Bands bieten ihre Stücke zum freien Down­load an. Welche unsicht­bare Macht hin­dert Ele­ment of Crime daran?

Mein Prob­lem ist: Man wird uncool, wenn man sagt «Urhe­ber­recht» […]. Und das Rumge­tram­pel darauf, dass wir irgend­wie uncool seien, wenn wir darauf behar­ren, dass wir diese Werke geschaf­fen haben, ist im Grunde genom­men nichts anderes als dass man uns ins Gesicht pinkelt…

Uncool ist man, wenn man Urhe­ber­recht sagt und sich nicht über die Kon­se­quen­zen klar ist, die das mit sich bringt. Näm­lich Überwachung, Repres­sion, Exem­pel sta­tu­ieren usf. Regen­er kann sich nur so aufre­genern, weil er vol­lkom­men ein­seit­ig allein sein par­tiku­lares Inter­esse im Blick hat. Weit­er­lesen

Goodbye btjunkie

Es ist nicht mehr zu überse­hen: In Allianz mit den kap­i­tal­is­tis­chen Staat­sap­pa­rat­en, durch mas­sive Repres­sion, Erzeu­gen von Angst & Schreck­en, ist die Con­tent-Indus­trie dabei, die Schlacht um’s Netz zu gewin­nen. Es bleibt dabei, copy­ing is not theft!, aber die ange­maßte und erkaufte Def­i­n­i­tion­shoheit der Lob­by inter­essiert die Logik nicht. Der Prozess gegen die Pirate Bay und jüngst die Fes­t­nahme von Kim Dot­com führen allerorts zu panis­chen Schließun­gen. Tor­rents und Rapid­share sind auf dem Rück­zug. Was für eine beschissene Entwicklung!