PLinks KW 17/11 Linke, Libyen, Legales

Die Prin­cip­i­en-Links der Woche:

Als würde sich die Linke nicht schon selb­st zerre­den und in lächer­liche Führungs­de­bat­ten ver­fall­en, die durch halt­lose “Sprachregelun­gen” ver­hin­dert wer­den sollen, nein, jet­zt ist sie auch noch offen antisemitisch:

Die UN-Res­o­lu­tion 1970, die — im Gegen­satz zur Res­o­lu­tion 1973 — von allen Mit­glieder des Sicher­heit­srats angenom­men wurde, ord­net das Ein­frieren aller Ver­mö­genswerte des Gaddafi-Clans an. Nach einem Sturz des Regimes soll es dann “an das libysche Volk” zurück­gezahlt wer­den, so die Absicht­serk­lärung. Doch was ist, wenn ein Teil des Clans an der Macht bleibt?

Apple verk­lagt ja im Moment jeden, der einen Touch­screen ver­baut oder das Wort App­store ausspricht. Weit­er­lesen

Die Alternative von Krieg ist nicht immer Frieden

Krieg oder nicht Krieg? Die Frage war bish­er für mich und wahrschein­lich jeden anderen halb­wegs gescheit­en Men­schen ziem­lich ein­fach zu beant­worten: natür­lich dage­gen! Das hat­te nichts mit ein­er wie-auch-immer geart­eten Dage­gen-Öffentlichkeit zu tun, son­dern mit Ver­nun­ft. Doch tun wir dem Dage­gen-Autor Lobo den Gefall­en und nehmen seinen selb­stre­f­er­en­tiellen S.P.O.N.-Artikel als Anre­gung und sind “kon­struk­tiv-kri­tis­che” Bil­dungselite und machen Gegenöf­fentlichkeit am Beispiel Libyen.

Wir, die wir uns gerne als aufgek­lärt, pro­gres­siv und auch mal paz­i­fistisch denken, manch­mal vom Ende des Kap­i­tal­is­mus oder der näch­sten Rev­o­lu­tion träu­men und wahrschein­lich nichts dage­gen gehabt hät­ten, während der Guer­ra Civ­il mal ein paar von Fran­cos Faschos abzuk­nallen, haben auf ein­mal ein dreifach­es Problem:

  1. in Libyen ist Krieg, 
  2. wir” machen nicht mit und 
  3. unser” ver­has­ster FDP-Min­is­ter ist auch dagegen.

Vor allem Let­zteres macht stutzig: Warum nun er? Heißt das, wir soll­ten bess­er dafür sein? Ein Erk­lärungsver­such. Weit­er­lesen

plinks kw 8/11

So, Berli­nale ist vor­bei, Ham­burg hat gewählt; die Woche hät­ten wir dann auch wieder geschafft. Und was kommt nun?

In Libyen gehts weit­er rund. Wär schon schade, wenn der europäis­chen Buerokratie nach und nach die ver­lässlichen Despoten weg­brächen. Wo man ger­ade zig Mil­lio­nen in Pro­gramme mit wohlk­lin­gen­den Namen wie MEDA oder AENEAS investiert hat­te, die an libysche Empfänger übri­gens haupt­säch­lich vom berlus­conis­chen Außen­min­is­teri­um adressiert wurden.

In the area of migra­tion, the EC has financed a few projects, most­ly imple­ment­ed by the Ital­ian Min­istry of the Inte­ri­or, the Inter­na­tion­al Organ­i­sa­tion for Migra­tion and the UN High Com­mis­sion­er for Refugees, using the suc­ces­sive the­mat­ic instru­ments (AENEAS and ‘The­mat­ic Pro­gramme on Migra­tion and Asy­lum’). All projects have been imple­ment­ed to the sat­is­fac­tion of Libyan beneficiaries.

Der let­zte Satz zeigt, dass das Geld anscheinend gut angekom­men ist. Doch auch die deutsche Außen­poli­tik hat dazu beige­tra­gen, dass Gaddafis Mörder­ban­den effek­tiv und zeit­nah ein­schre­it­en kön­nen, wenn auch durch eher prak­tis­che Entwick­lung­shil­fe. Weit­er­lesen

Exportierte deutsche Verlogenheit

Die Rebel­lion der ägyp­tis­chen Bevölkerung gegen das Regime unter Präsi­dent Mubarak hält an. Nach ein­er kurzen Anlauf­phase, sind mit­tler­weile alle großen Nachricht­ensender vor Ort und bericht­en. Unter­dessen weiß auch der let­zte Pauschal­tourist, dass es mit dem Pyra­mi­den-Guck­en erst mal nichts wird. Und mit dem medi­alen Fokus auf die Geschehnisse in Nordafri­ka und die ara­bis­chen Staat­en, sucht Berlin gemein­sam mit den anderen west­lichen Finanziers seine Zuar­beit für die autoritären Eliten von Ägypten über Libyen bis nach Tune­sien vergessen zu machen und mah­nt jet­zt, da es offen­sichtlich oppor­tun ist, zaghaft demokratis­che Rechte an.

FDP-Chef West­er­welle beweist wieder ein­mal aus­re­ichend Scham­losigkeit, indem er erst am 27. Jan­u­ar ver­langt, in Ägypten müsse “der Respekt vor den Bürg­er­recht­en” gewahrt wer­den und nach einem Tele­fonat mit Oppo­si­tions­führer El Baradei am 2. Feb­ru­ar sog­ar die Sicher­heits­be­hör­den in Ägypten auf­fordert “keine Gewalt gegen Demon­stran­ten anzuwen­den”. Gle­ichzeit­ig erweck­en er und die Bun­desregierung den Ein­druck, Deutsch­land habe mit den bedrängten Regimes nichts zu schaf­fen. Tat­säch­lich ist genau das Gegen­teil der Fall. Berlin arbeit­et seit Jahren mit den nordafrikanis­chen Dik­taturen eng zusam­men. ((via)) Weit­er­lesen