Die Alternative von Krieg ist nicht immer Frieden

Krieg oder nicht Krieg? Die Frage war bish­er für mich und wahrschein­lich jeden anderen halb­wegs gescheit­en Men­schen ziem­lich ein­fach zu beant­worten: natür­lich dage­gen! Das hat­te nichts mit ein­er wie-auch-immer geart­eten Dage­gen-Öffentlichkeit zu tun, son­dern mit Ver­nun­ft. Doch tun wir dem Dage­gen-Autor Lobo den Gefall­en und nehmen seinen selb­stre­f­er­en­tiellen S.P.O.N.-Artikel als Anre­gung und sind “kon­struk­tiv-kri­tis­che” Bil­dungselite und machen Gegenöf­fentlichkeit am Beispiel Libyen.

Wir, die wir uns gerne als aufgek­lärt, pro­gres­siv und auch mal paz­i­fistisch denken, manch­mal vom Ende des Kap­i­tal­is­mus oder der näch­sten Rev­o­lu­tion träu­men und wahrschein­lich nichts dage­gen gehabt hät­ten, während der Guer­ra Civ­il mal ein paar von Fran­cos Faschos abzuk­nallen, haben auf ein­mal ein dreifach­es Problem:

  1. in Libyen ist Krieg, 
  2. wir” machen nicht mit und 
  3. unser” ver­has­ster FDP-Min­is­ter ist auch dagegen.

Vor allem Let­zteres macht stutzig: Warum nun er? Heißt das, wir soll­ten bess­er dafür sein? Ein Erk­lärungsver­such. Weit­er­lesen

Wer wählt, wählt verkehrt — die Grünen

© Stephan Morgenstern

Turn­schuh­min­is­ter­turn­schuhe

Ich mochte die grüne Partei mal. Sog­ar aus­ge­sprochen gerne. Als es noch die Partei war der Ökos, Mul­ti­kul­tis, Paz­i­fis­ten und Hip­pies. Die “Vier Säulen”, wie es damals hieß, waren “sozial, ökol­o­gisch, basis­demokratisch und gewalt­frei”. Im Grund­satzpro­gramm von 1980 standen so schöne Dinge wie “Sofor­tiger Betrieb­sstop für Atom­an­la­gen”, “Sofor­tige Auflö­sung der Mil­itär­blöcke NATO und Warschauer Pakt”, “Abschaf­fung der Bun­deswehr”, “Exportver­bot für Rüs­tung” oder “Verkürzung der Wochenar­beit­szeit”, die 35-Stun­den-Woche als Ein­stieg. Gegen die Start­bahn West ket­teten sie sich an Bäume und es durften auch Steine geschmis­sen werden.

Auch später, als die Grü­nen langsam erwach­sen wur­den, sie 1983 knapp in den Bun­destag ein­zo­gen, Hol­ger Börn­er die Dachlat­te zur Seite legte und Josch­ka Fis­ch­er 1985 zum ersten grü­nen Min­is­ter machte, war es doch irgend­wie sym­pa­thisch, dass der Neue zur Amt­se­in­führung weiße Turn­schuhe trug. Rebell! 14 Monate hielt die Koali­tion. Eine frühe, ziem­lich kurze Pubertät. Weit­er­lesen