*räusper* Tja, dann will ich auch mal wieder was schreiben, nachdem ich jetzt schon längere Zeit nichts Wesentliches zu diesem Blog beigetragen haben. Was darf es sein? Ein eher technisches Thema, das dem verbliebenen, treuen Publikum eher egal sein dürfte. Oder auch nicht? Egal, ich schreib’s sowieso.
Momentan herrscht eine Art Standard-Krieg im Netz. Principiell geht es darum, wie man in Zukunft Videos im Netz schaut, und welche Technologie dahinter im Einsatz ist. Losgetreten hat das Ganze Apple-CEO Steve Jobs, der auf der Apple-Homepage erklärt hat, warum Apple auf seinen Mobilgeräten kein Flash unterstützt (Flash ist das “Format” in dem die allerallermeisten Webvideos angeboten werden).
Symantec recently highlighted Flash for having one of the worst security records in 2009. We also know first hand that Flash is the number one reason Macs crash. We have been working with Adobe to fix these problems, but they have persisted for several years now. We don’t want to reduce the reliability and security of our iPhones, iPods and iPads by adding Flash.
Einerseits ist es natürlich ein Armutszeugnis, dass Macs wegen eines Browser-Plugins abstürzen, andererseits hat er natürlich die Sympathien auf seiner Seite, denn Flash ist tatsächlich eine der weniger schönen Seiten des Netzes. Nun gibt es hinter dem Format, in dem die Videos angeboten werden, noch eine weitere Ebene, nämlich die des Codecs, also des Verfahrens, mit dem Videos komprimiert werden. Flash ist sozusagen nur ein Container, in dem verschiedene Videocodierungen abgespielt werden können. Steve sagt nun, dass es in HTML eine viel bessere Möglichkeit gebe, Videos abzuspielen, und die würden den Flash-Container nicht benötigen, wohl aber einen Codec, denn den benötigt jedes komprimierte Video. Weiterlesen
«Manchmal», so Reto Hilty, Direktor am Münchner Max-Planck-Institut für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Steuerrecht, «entsteht Fortschritt durch zivilen Ungehorsam.»
Das Zitat bezieht sich auf das bestehende Copyright und stammt aus einem Text von Christian von Borries, der “als klassischer Musiker zu einem Kämpfer für die komplette Abschaffung des Urheberrechts” geworden ist. Der lesenswerte Artikel findet sich in einer (insgesamt sehr pluralistischen) Broschüre der Heinrich-Böll-Stiftung und bei keimform.
Offenbar ist der Technoguru und Internetskeptiker (FAZ) Jaron Lanier auch Denkskeptiker. Anders lässt sich sein selbstgerechtes Geraune wohl kaum erklären. Wie er zu dem Mensch-Hund-Vergleich gelangt? Solche Fragen stellt man nur wider besseres Wissen oder in Unkenntnis der zahlreichen Interviews, die der Internetpionier (SZ) in der verzweifelten Hoffnung, jemand möge doch sein kaum relevant zu nennendes Buch erwerben, der bürgerlichen Presse gibt. So schlägt er mit den ewig gleichen, ewig langweilenden Thesen am 17. Jänner zuerst bei der FAZ auf, am 24. bei der Süddeutschen und am 25. schließlich bei SpOn. Und immer geht es darum, dass das Internet ein Ding ist, in dem marodierende Mobs durch die Gegend ziehen (“Deshalb habe ich ernsthaft Sorge, dass es eines Tages zu einem gefährlichen Mob-artigen Ausbruch im Internet kommen wird.” Oh no! What should we do about it? The mob is in the interweb!!1! We’re totally helpless! May god have mercy with us all!), die dunklen “Lords der digitalen Wolke” alles beherrschen wollen und der in den USA als Schreckgespenst mit Sicherheit noch funktionierende Kommunismus in Form eines digitalen Maoismus grassiert. Weiterlesen
Allen, die sich inzwischen jede Suchanfrage dreimal überlegen und die endlich wieder mit ökologisch reinem Gewissen sinnlos rumgoogeln wollen, sei Znout empfohlen. Der errechneten “Eine-Stunde-lang-eine-Energiesparlampe-brennen-lassen”, der hinsichtlich des Stromverbrauchs eine Google-Anfrage entsprechen soll, wirkt Znout nachträglich entgegen, indem (entsprechend des Energieaufwands der Suchleistungen und finanziert von den Werbeeinnahmen der Seite) Zertifikate für erneuerbare Energien erstanden werden. Weiterlesen

Es ist vollbracht, die Online-Petition ist durch: Um 1:15 haben wir die 50000 geknackt, in weniger als drei Tagen! (Wir haben nachrecherchiert.) Man könnte fast euphorisch werden! Trotz Zensur auf den Servern des Bundestags (mehr dazu hier, mit großer Linksammlung und Videos der Bundestagsdebatte) und nachvollziehbarer Kritik am ePetitionsverfahren. Aus dem Netz kam reichlich Argumentationshilfe, der AK Vorrat richtete ein Netzzensur-Wiki ein und sogar Microblogging war ausnahmsweise einmal sinnvoller als sonst. Weiterlesen