Verkehrte Welt? Die BRD an der Spitze einer neuen antifaschistischen Front?
Merkel erinnerte an die tiefen Verbindungen zwischen Deutschland und den USA, die auch auf gemeinsamen Werten beruhten: “Demokratie, Freiheit, den Respekt vor dem Recht und der Würde des Menschen unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung oder politischer Einstellung”. Merkel sagte, “auf Basis dieser Werte” biete sie Trump “eine enge Zusammenarbeit” an.
Das ist das genaue Gegenteil eines Angebots zur Zusammenarbeit: eine Kampfansage. Sie weiß ja, dass diese Werte nicht die von Trump sind. Im neuen politischen Koordinatensystem ist Merkel objektiv nach links gerückt. In der neuen Weltordnung wird es neue faschistische und antifaschistische Achsen geben. Es ist irritierend und gewöhnungsbedürftig, dass der Staat, in dem man lebt, plötzlich in der generellen Tendenz, in den ganz großen Fragen, auf der richtigen Seite steht.
Oscar Ribeiro de Almeida de Niemeyer Soares Filho

In der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember starb Oscar Niemeyer im Hospital Samaritano in Botafogo, Rio de Janeiro. Am 15. wäre er 105 Jahre alt geworden. (via)
Eine interessante Debatte entspannt sich zwischen 51 Drehbuchautoren der ARD-Krimiserie “Tatort” und 51 Hackern des Chaos Computer Clubs. Die Autoren haben gestern Mittag vorgelegt, und zwar einen saftigen Rundumschlag an Linke, Grüne, Piraten und sowieso die gesamte sogenannte Netzgemeinde.
Wie überhaupt der ganze Diskurs über das Netz und seine User einen hohen Ton anschlägt und damit die Banalität von Rechtsverstößen kaschiert oder gar zum Freiheitsakt hochjazzt. Die Grundrechte der Urheber bzw. der von ihnen beauftragten Rechteinhaber aber werden dagegen marginalisiert: Zum Beispiel das Grundrecht auf geistiges Eigentum.
Der CCC kontert gekonnt:
Sir Arthur Conan Doyle schrieb dazu: »Wenn jeder Autor, der ein Honorar für eine Geschichte erhält, die ihre Entstehung Poe verdankt, den Zehnten für ein Monument des Meisters abgeben müßte, dann ergäbe das eine Pyramide so hoch wie die von Cheops.«
Das von Euch als gottgegeben hingestellte sogenannte “geistige Eigentum” ist bei näherem Hinsehen eine Chimäre jüngeren Datums, gerne als unsachlicher Kampfbegriff angeführt, um gewisse grundsätzliche Diskussionen zu vermeiden. In den letzten Jahren sind dazu viele – auch sehr ausgewogene – Kommentare verfaßt worden.
Wir sind gespannt, wie das weitergeht.
Julian Assange hat auf seiner Domain iq.org von 2006 bis 2007 ein persönliches Blog geführt. Im Moment sieht man dort leider nichts, archive.org hat aber glücklicherweise mitgeschrieben, dort sind dann auch seine manchmal wirklich ganz lustigen bzw. geistreichen Ergüsse nachzulesen. Zu den letzteren zählt sein Manifest, das dort in zwei Versionen existiert. ((Journalistisch wurde von Jason Lewis an dieser Stelle übrigens zum ersten Mal darauf hingewiesen.)) John Young, einer der Mitbegründer von Wikileaks und seit 1996 Betreiber der Whistleblower-Seite Cryptome erinnert an diese grundlegenden Texte (PDF), und das obwohl er sich von Wikileaks schon vor längerem aus politischen Gründen trennte. ((In diesem Zusammenhang sei auch auf Julian Assanges Artikel “The Road to Hanoi” verwiesen.)) Weiterlesen