Dilmas Gretchenfrage

Dilma Roussef im Karneval in Recife © Antonio Cruz/ABr

Nicht ein­mal Chris­tus kann mir diesen Sieg noch nehmen. ((“Nem mes­mo Cristo queren­do, me tira essa vitória.”))

Diesen Satz soll die Präsi­dentschaft­skan­di­datin Dil­ma Rouss­eff in einem Inter­view gesagt haben, von der Oppo­si­tion wird sie deshalb der Blas­phemie bezichtigt. Es existieren von dem Gespräch keine Aufze­ich­nun­gen und sie demen­tiert heftig, ihn jemals von sich gegeben zu haben. Für den Aus­gang der Wahlen ist er entschei­dend und er ste­ht sym­bol­isch für die End­phase des brasil­ian­is­chen Präsidentschaftswahlkampfs.

Beina­he den gesamten Sep­tem­ber über hat­ten alle Mei­n­ungs­forschungsin­sti­tute die Wun­schkan­di­datin des amtieren­den Präsi­den­ten Luiz Iná­cio „Lula“ da Sil­va sich­er bei über 50 Prozent gese­hen. Vorüberge­hend sog­ar bei 54 – der Sieg schien tat­säch­lich sich­er. Am Wahlabend des 3. Okto­bers waren es dann doch nur knapp 47 Prozent der Stim­men. Allein in der let­zten Woche vor dem Urnen­gang hat­ten über elf Mio. Wäh­ler Rouss­eff den Rück­en gekehrt. Für die absolute Mehrheit fehlten ihr schließlich genau acht Mio. Stim­men. Was war passiert?
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