Ein Blick zurück zur SPD

Nun hat also gestern das Bun­desver­fas­sungs­gericht über die Regelleis­tun­gen nach SGB II geurteilt, diese seien dem Grundge­setz wider­sprechend. Und alle sind ganz aufgeregt, obwohl das gle­iche Gericht schon 2007 die Ver­fas­sungsmäßigkeit des Hartz IV genan­nten Geset­zes für mod­erne Dien­stleis­tun­gen am Arbeits­markt (auch rück­wirk­end für die let­zten 5 Jahre) verneint hat, obwohl der Europäis­che Gericht­shof es bere­its 2005 als erwiesen ansah, dass Teile des Hartz IV-Geset­zes nicht mit dem EU-Recht vere­in­bar sind, obwohl im let­zten Jahr das Bun­dessozial­gericht die Regelleis­tung für Kinder unter 14 Jahren für ver­fas­sungswidrig hielt.

Das Gesetz, das von Puff­mut­ter Peter Hartz und seinen zwölf Kap­i­tal­huren vor ziem­lich genau 7 Jahren erdacht, und anschließend vom Brioni-Pro­leten Schröder mit seinem ure­ige­nen Bas­ta-Charme dekretiert wurde, das Mil­lio­nen Kinder hat ver­ar­men lassen und einen Par­a­dig­men­wech­sel in der Sozialge­set­zge­bung der BRD darstellt, ist also nicht nur “gefühlt” der inhu­manste Scheiß, den sich eine rot-grüne Koali­tion aus­denken kon­nte, er ist auch handw­erk­lich so schlecht gemacht, dass sich in Karl­sruhe die Balken biegen. Nur: Wer hat was Anderes erwartet? Weit­er­lesen

Offenbar ähneln Menschen Hunden

Offen­bar ist der Technogu­ru und Inter­netskep­tik­er (FAZ) Jaron Lanier auch Denkskep­tik­er. Anders lässt sich sein selb­st­gerecht­es Ger­aune wohl kaum erk­lären. Wie er zu dem Men­sch-Hund-Ver­gle­ich gelangt? Solche Fra­gen stellt man nur wider besseres Wis­sen oder in Unken­nt­nis der zahlre­ichen Inter­views, die der Inter­net­pi­onier (SZ) in der verzweifel­ten Hoff­nung, jemand möge doch sein kaum rel­e­vant zu nen­nen­des Buch erwer­ben, der bürg­er­lichen Presse gibt. So schlägt er mit den ewig gle­ichen, ewig lang­weilen­den The­sen am 17. Jän­ner zuerst bei der FAZ auf, am 24. bei der Süd­deutschen und am 25. schließlich bei SpOn. Und immer geht es darum, dass das Inter­net ein Ding ist, in dem mar­o­dierende Mobs durch die Gegend ziehen (“Deshalb habe ich ern­sthaft Sorge, dass es eines Tages zu einem gefährlichen Mob-arti­gen Aus­bruch im Inter­net kom­men wird.” Oh no! What should we do about it? The mob is in the interweb!!1! We’re total­ly help­less! May god have mer­cy with us all!), die dun­klen “Lords der dig­i­tal­en Wolke” alles beherrschen wollen und der in den USA als Schreck­ge­spenst mit Sicher­heit noch funk­tion­ierende Kom­mu­nis­mus in Form eines dig­i­tal­en Mao­is­mus grassiert. Weit­er­lesen

Wer wählt, wählt verkehrt — FDP

Wer wählt eigentlich FDP? Gut, die FDP ist eine Klien­tel­partei, da dürfte es wohl auch Wäh­lerk­lien­tel geben. Wenn aber die FDP Poli­tik für 2% der Bevölkerung macht, wieso kommt sie dann in Umfra­gen auf 14%? Da die FDP noch deut­lich monothe­ma­tis­ch­er (Steuern runter!) aus­gerichtet ist, als bspw. die Piraten­partei, kommt der Zus­pruch also auch von Wäh­lern, die von ein­er FDP-Steuerpoli­tikdog­matik über­haupt nicht prof­i­tieren. Wie der Spiegelfechter (von dem btw. auch die Gui­do-Mon­tage ist)schreibt:

Die großen Gewin­ner des FDP-Mod­ells sind die Einkom­mensgrup­pen von 175.000 bis 2.500.000 Euro im Jahr – all diese „Spitzen­ver­di­ener“ zahlen durch das FDP-Mod­ell selb­st als Sin­gle-Haushalt mehr als 4 Prozen­punk­te weniger Einkommenssteuern.”

Selb­st wenn diese Gruppe der Spitzen­ver­di­ener geschlossen zur Wahl geht, und ihr Kreuz bei der FDP machen, dürfte sie an der 5%-Hürde scheit­ern. Es muss also noch andere Gründe geben. Bürg­er­rechte kön­nen es auch nicht sein, denn die wer­den, sobald eine Regierungs­beteili­gung winkt, mit schnöder Regelmäßigkeit über Bord gewor­fen. Nicht von unge­fähr war es ein lib­eraler Innen­min­is­ter, der in NRW als erstem Bun­des­land ever die heim­liche Online-Durch­suchung ins Ver­fas­sungss­chutzge­setz hat schreiben lassen, welch­es keine 2 Jahre später vom BVer­fG kassiert wurde. Ganz aktuell hat die Sach­sen-FDP mehr Überwachung im Koali­tionsver­trag gebil­ligt. Weit­er­lesen

St. Martin war ein böser Mann

File­shar­ing isn’t like shar­ing that we teach our chil­dren. This isn’t shar­ing with your friends.

Jet­zt haben wir es endlich blau auf weiß. Wer mit einem Frem­den teilt, der teilt näm­lich nicht, der macht etwas anderes, im Zweifel ver­w­er­flich­es, um nicht zu sagen obszönes. Gut zu wis­sen, der Herb­st ist nah, und wer stand noch nicht vor der Wahl, den eige­nen Mil­itär­man­tel, einen weißen Über­wurf aus zwei Teilen, im oberen Bere­ich mit Schaf­fell gefüt­tert, oder wenig­stens ’nen Euro mit einem mit­tel­losen Bet­tler zu teilen. Nix da! Die War­nung erre­icht uns noch rechtzeit­ig, aus­ge­sprochen von einem amerikanis­chen Anwalt im Fall Joel Tenen­baum vs. RIAA.

Angesichts solch moralis­ch­er Offen­barung­sei­de seit­ens der Kläger, ist der Vertei­di­gung nicht anderes übrig geblieben, als sich freimütig zu dem zu beken­nen, was man prak­tiziert hat. Joel Tenen­baum: “this is me. i used the com­put­er. This is how it is. I did it.”, sein Anwalt Charles Nes­son for­muliert das etwas geschmei­di­ger so:“Every­one could down­load [songs] for free. And mil­lions and mil­lions did. Joel was one of those mil­lions.” Weit­er­lesen

Die deutsche Art

»Aber ich bitte Sie«, antwortete ich ihm, »es ist ja noch nicht aus­gemacht, was garstiger ist: das rus­sis­che wüste Wesen oder die deutsche Art, durch ehrliche Arbeit Geld zusam­men­zu- bringen.«

»Was für ein sinnlos­er Gedanke!« rief der General.

»Ein echt rus­sis­ch­er Gedanke!« rief der Franzose.

Ich lachte; ich hat­te die größte Lust, sie bei­de ein bißchen zu reizen.

»Ich mein­er­seits«, sagte ich, »möchte lieber mein ganzes Leben lang mit den Kir­gisen als Nomade umherziehen und mein Zelt mit mir führen, als das deutsche Idol anbeten.«

»Was für ein Idol?« fragte der Gen­er­al, der schon anf­ing, ern­stlich böse zu wer­den. Weit­er­lesen