Interludium

Wir polemisieren hier manch­mal gegen die Vertreter des Urhe­ber­rechts in sein­er momen­ta­nen Form, und das ist auch gut so. Wir machen das nicht zum Spaß, oder auf­grund per­sön­lich­er Aver­sio­nen, son­dern weil wir davon überzeugt sind, dass Patente, “Geistiges Eigen­tum” und ander­er Mumpitz die Gesellschaft in ihrer Entwick­lung behin­dern. Nun kom­men einem solche Vorstel­lun­gen nicht von heute auf mor­gen, son­dern tra­gen eine Ideengeschichte in sich, die ich in diesem Beitrag exem­pli­fizieren möchte. Dafür genügt ein Men­sch und eine Idee. Weit­er­lesen

digital ist besser I

Ich hoffe, das wird eine mehrteilige Serie über die Imp­lika­tio­nen des Com­put­er-Zeital­ters auf die kul­turelle (Re)Produktion, mithin über das Phänomen, dass alles, was rel­e­vant auf der Meta-Ebene erscheint, zuerst im Netz erscheint, und sich dann vielle­icht bequemt, auch mal zwei­drei Tage später in den soge­nan­nten Print-Medi­en aufzuschlagen.

Musik war der Vor­re­it­er, Nap­ster, Gnutel­la, Soulseek und viele andere ermöglicht­en es dem Benutzer eines PC, eine kul­turelle Div­i­dende der beson­deren Art einzus­tre­ichen. Im Grunde genom­men war diese Div­i­dende dadurch ent­standen, dass durch die Dig­i­tal­isierung der Musik­dateien, und die Erfind­ung des mp3-For­mats, ein Qual­itätsver­lust beim Kopieren von Musik nicht mehr vorhan­den war. Wenn ich einen Song auf meinem Rech­n­er habe, so hat jed­er Men­sch auf dieser Welt in dieser Hemis­phäre in den Indus­trien­atio­nen diesen Song eben­falls. Poten­tiell zumin­d­est. Das hat­te außer­dem zur Folge, dass das Ver­w­er­tungsmonopol der Musikin­dus­trie aufgelöst wurde, ein Graus für jeden betrieb­swirtschaftlich denk­enden Men­schen, denn ein Monopol­gewinn ist eigentlich nie zu ver­acht­en. Weit­er­lesen

The Pirate Bay Spectrial

The tri­al against The Pirate Bay that starts today in Stock­holm, Swe­den is one of the most impor­tant issues of our time. Our adver­saries basi­cal­ly wants to close down inter­nets and remod­el it into some­thing sim­i­lar of a sodama­chine serv­ing enter­tain­ment. Dur­ing the tri­al, the pros­e­cu­tor togeth­er with a coterie of rep­re­sen­ta­tives for a dis­abled busi­ness mod­el will put up a tacky the­ater by telling sto­ries designed to con­vince the court that The Pirate Bay infact is a men­ace to society.

What dif­fers this tri­al from most ear­li­er tri­als is that every­thing in and sur­round­ing it will whirl round and round in diverse chan­nels of com­mu­ni­ca­tion; to be dis­cussed, rein­ter­pret­ed, copied and critizised. Every crack in their appeal will be pen­e­trat­ed by the gaze of thou­sands upon thou­sands of eyes on the inter­nets, in all the chan­nels cov­er­ing the tri­al. Old clich­es from the antipira­cy lob­by wont stick. You won’t be able to say stuff like, ”you can’t com­pete with free” or ”file­shar­ing is theft” with­out a thou­sand voic­es mak­ing fun of you.

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Axolotl

Heute ist ja Dar­wins Geburt­stag und alle Welt über­schlägt sich. Ich denke mir, dass es ein paar Kniebeu­gen ja auch tun wür­den, und will daher ein­mal etwas zur Evo­lu­tion im All­ge­meinen, und über das Axolotl im Speziellen schreiben.

Fluch und Segen der E. ist wohl die Verkürzung der The­o­rie auf die These des “Sur­vival of the fittest”. Ein­mal ganz abge­se­hen davon, dass mit diesem Satz die ein oder andere Boshaftigkeit auf diesem Plan­eten legit­imiert wer­den sollte, erschließt sich der Satz eigentlich auch nur, wenn man die E. ken­nt. Und das traf und trifft wohl auf die meis­ten Men­schen nicht zu. In der heuti­gen Zeit mag das zu einem Teil daran liegen, dass die Worte fit und fit­ness in einem gän­zlich anderen Kon­text wahrgenom­men wer­den, dessen Beschrei­bung dem Autor hier nicht weit­er zuge­mutet wer­den soll.

Und so ste­ht bei der Evo­lu­tion­s­the­o­rie eigentlich nicht so sehr die Art im Vorder­grund, son­dern ihr Ökosys­tem. Denn der Ter­mi­nus fit­ness kann grund­sät­zlich nur eine rel­a­tive Angabe sein, sowohl in sein­er aktuellen, als auch in sein­er eigentlichen Bedeu­tung (to fit=in etwas hinein­passen). Ein Zehnkämpfer auf dem Mars stirbt, obwohl er auf der Erde wahrschein­lich eines der fittesten Indi­viduen ist. Er würde in der Antark­tis nicht über­leben, auch nicht in Wüste, Hochge­birge und Meer.

D.h. dass man eine Art immer von ihrer Nis­che her betra­cht­en muss, um ihren evo­lu­tionären Vorteil erken­nen zu kön­nen, und eine Nis­che kann alles sein: Die Besenkam­mer, der Ama­zonas, Tak­la­makan, oder eine spezielle Höh­le. Weit­er­lesen