Ökologie

Mangroven statt Müll

Die größte Müllde­ponie Lateinamerikas nahe Rio de Janeiro wurde geschlossen. Sie soll durch ein mod­ernes Abfal­lver­ar­beitungszen­trum erset­zt wer­den. Für ehe­ma­lige Müll­samm­ler gibt es Sozialpläne.

Wer auf dem 50 Meter hohen Hügel in Jardim Gra­ma­cho ste­ht, an der Küste von Duque de Cax­i­as, der Nach­barstadt am nördlichen Rand von Rio de Janeiro, hat einen wun­der­baren Blick auf die malerische Gua­n­abara-Bucht. Einge­fasst von den Aus­läufern der Ser­ra do Mar, lässt sich im Süden, wenn das Wet­ter es erlaubt, sog­ar der Zuck­er­hut erken­nen. Sollte jemand trotz der atem­ber­auben­den Land­schaft unbe­dachter­weise atmen, wird er oder sie schnell merken, woraus der Hügel beste­ht. Auf 140 Hek­tar tür­men sich hier 60 Mil­lio­nen Ton­nen Müll, die in 34 Jahren ange­häuft wur­den. Nur mit einem löchri­gen Zaun begren­zt, erstreckt sich das Gelände bis an die Küste. Die giftige Gülle fließt ungek­lärt in die Bucht und hin­ter­lässt einen dun­klen, kilo­me­ter­lan­gen Film im Wass­er. Es stinkt zum Himmel.

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Drehortsbesichtigung Waste Land: Jardim Gramacho

Diese Woche läuft Deutsch­land die Oscar-nominierte Doku­men­ta­tion Waste Land von Lucy Walk­er in den Kinos an. Der Pub­likum­spreis-Gewin­ner von Sun­dance und Berli­nale-(Panora­ma) han­delt von dem Kün­stler Vik Muniz, der auf der größten Müllde­ponie Lateinamerikas mith­il­fe der dor­ti­gen Cata­dores (Müll­samm­ler) riesige Kunst­werke aus Müll bastelt, Fotos davon schießt und diese anschließend bei Sothe­beys verkauft.

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