Die Hetzkampagnen der SVP stoppen!
Mit ihrer neuen Hetzkampagne (“Kosovaren schlitzen Schweizer auf”) erreicht die SVP einen neuen Tiefpunkt. Davon angewidert solidarisieren wir uns mit Christoph Schmutz und Andi Kunz, die nicht heimlich mitten in der Nacht, sondern am helllichten Tag und in aller Öffentlichkeit am vergangenen Samstag rund um die Altstadt einige Kampagne-Plakate der SVP gebleicht haben. Mit dem Weisseln von “MASSENEINWANDERUNG STOPPEN”- Plakaten zeigten sie ihren Protest gegen die fortgesetzte, diffamierende Hetze der SVP gegen Menschen ausländischer Herkunft.
Die Plakate suggerieren die anonyme, bedrohliche Invasion einer schwarz-bestiefelten Meute in unser Land. Die Träger der schwarzen Schuhe sind in Wahrheit die schlecht bezahlten ausländischen Erntehelfer, die auch den SVP-Bauern den günstigen Salat pflücken, sie sind die schlecht bezahlten ausländischen Küchengehilfinnen, die auch SVP-Wählern die Rösti auf den Teller liefern, sie stehen für die ausländischen Pflegekräfte, die auch SVP-Parteimitgliedern im Altersheim den Verband wechseln, sie meinen die ausländischen Lehrkräfte, die auch dem SVP-Nachwuchs die Geographie Europas näher bringen, sie symbolisieren die ausländischen Strassenbauer, die bei brütender Hitze auch SVP-Automobilen die Feuerthaler-Brücke sanieren und nicht zuletzt stehen die Stiefel auch für viele hochqualifizierte ausländische Kaderleute in manchen Schaffhauser Unternehmungen. Weiterlesen
PLinks KW 47/10
Anders als im Kölner Zeitungskrieg, in dem kurz nach der Jahrtausendewende die Verlagshäuser von Bild und Express das neue Umsonstformat 20 Minuten Köln kaputtpublizierten, existiert in Zürich seit einigen Jahren die friedliche Kohabitation. 20 Minuten erscheint für die Pendler am Vormittag, Blick am Abend müllt die Trams und S‑Bahnen dann im Feierabendsverkehr mit ihrer Gedankengrütze und ihren Konsumvorschlägen zu. In ihrer politischen Ausrichtung nehmen sich beide Zeitungen nicht viel, beide sind in erster Linie apolitisch bis dumpf populistisch, Blick eher ein Stück weiter rechts (SVP) als 20 Minuten.
Beliebt ist in beiden Fällen der Appell an Ressentiments oder man echauffiert sich darüber, was andere Böses über die Schweizer sagen. So im Fall des «Ratgebers» für ein «harmonisch-kollisionsfreies Überleben» für Deutsche in der Schweiz von einem gewissen Dr. Kühntopf. Ein gefundenes Fressen für 20 Min.: Wie kann der Mann nur behaupten, die Schweizer seien humorfrei und verstünden Ironie nicht? Wie kommt er da drauf? (Ich persönlich finde das ja ziemlich witzig, vor allem wenn sich Kühntopf darüber ärgert, er müsse bei seinen Gastgebern die Schuhe ausziehen und ihnen beim Anstoßen in die Augen gucken.)