Berlinale ’11 — Schlafkrankheit
Sicher einer der schönsten und klügsten Filme des Wettbewerbs ist Ulrich Köhlers Schlafkrankheit. Auch wenn die Mehrheit der KritikerInnen den Film gehasst zu haben scheint (es soll nach der Vorstellung gebuht worden sein und auch in den Kritikerspiegeln schneidet der Film eher schlecht ab). Ich habe den Film in einer öffentlichen Vorführung gesehen und da gab es freundlichen Applaus, keinen einzigen Buhruf und die Frau neben mir (durchaus keine cinephile und erst recht keine Berliner-Schule-Connaisseurin) war sehr angetan. Bei einigen KritikerInnen scheinen bei dem Stichwort «Berliner Schule» sofort alle Alarmglocken anzugehen und sie sehen und verstehen dann überhaupt nichts mehr. Jedenfalls sind sie offenbar eher dümmer als das normale Publikum, das sie deshalb auch strukturell immer unterschätzen.
Köhlers Film ist weder minimalistisch noch enigmatisch noch pompös kunstbeflissen. Weiterlesen