Bayrisches Provinzverhalten
Das ist es also, das Video der ZDF heute-Redaktion. Der Stein des bayrischen Anstoßes. Kam ja in der Berichterstattung gar nicht vor, um was es da überhaupt ging: Ein völlig belangloser Beitrag vom biederen Haussender der Union. Umso unverständlicher ist es dann, warum ein erfahrener Pressesprecher wie Hans Michael Strepp den Wulff macht, in Mainz anruft und seinen Job dafür riskiert. Strepp hat schon für die CSU gesprochen, als Edmund Stoiber das auch noch durfte. Sogar Erwin Huber hat er überlebt. Nun ist er (erst mal) weg. Das hat offenbar sogar Generalsekretär Alexander Dobrindt die Sprache verschlagen. Zumindest sagt er nichts. Und nicht mal der lustige Parteichef Horst Seehofer hat einen seiner schaurig-witzigen Sprüche auf Lager. Tragisch!
Jetzt übernimmt Strepps Stellvertreter Andreas Weisser. So ist das ja, es gibt immer jemanden der nachrückt. 2006 war dieser jemand schon einmal für ein höheres Pöstchen im Gespräch. Damals musste er sich aber noch ein bisschen gedulden. Jetzt darf er. Weisser ist interessanterweise — laut seiner Facebook-Seite — Fan von Sat.1 in Bayern — und der BR Rundschau des Bayrischen Fernsehens. Verständlich. Die spuren wenigstens, wenn man da mal anruft.
Eben fragte sich Stefan Niggemeier in seinem Blog noch zurecht, weshalb die Verlage nicht objektiv über das Thema tagesschau-App informieren:
Was wäre das für ein Beweis für die Qualität des privat finanzierten Journalismus, wenn man sich darauf verlassen könnte, trotz der Parteilichkeit der Verlage in dieser Sache, umfassend und fair und vielleicht sogar sauber nach Nachricht und Meinung getrennt über den Komplex informiert zu werden!
Und siehe da, wer bringt den Beweis? Und lässt beide Seiten zu Wort kommen. Die Welt etwa? Oder die SZ? Nein, die ARD:
http://www.youtube.com/watch?v=vnGbdruGcJM&
Die Woche aus Principien-Sicht:
- Die taz antwortet Mathias Döpfner, der behauptet, die Pressefreiheit sei “von innen bedroht”, nämlich durch die “Gratis-Kultur” im Internet.
Für die meisten Christen ist die Bibel wie eine Software-Lizenz. Eigentlich liest sie niemand komplett durch. Aber alle akzeptieren sie.
- Das Zitat der Woche kommt aber von Karl Marx:
Die Bürokratie gilt sich selbst als der letzte Endzweck des Staates.
Den und jede Woche ein anderes Zitat aus dem Kapital “überweist” die Künstlerin Christin Lahr nämlich dem Finanzministerium. Ist total supersubversiv und nervt den Staat ungemein, meint zumindest das ZDF und gibt Handlungsanweisung zum bürgerlichen Widerstand.
Filmpremiere
“Du musst dich opfern, sonst bist du verdammt”, beschreibt der Bruder die Rolle von Ben. Den hat die Familie von Kamerun nach Deutschland geschickt, um Anteil zu haben am Wohlstand der Ersten Welt. Sein Grundstück und das Motorrad haben sie verkauft und ein Flugticket gekauft. Denn wer es nach Europa schafft, gilt als reich und hat für Geld, Geschenke und Geschäfte zu sorgen. Wer es nicht schafft, gilt als Verlierer. Weiterlesen