Nicht in Deutschland, nicht in deutscher Sprache und nicht für Deutsche.”

Das sind nach koehn­topp die einzi­gen logis­chen Kon­se­quen­zen aus dem Jugendme­di­en­schutzs­taatsver­trag — JMStV —, der Ende des Jahres in Kraft treten soll und alle Inter­net­seit­en — auch blogs — dazu verpflichtet, ihre Inhalte zu indizieren. Ein kleines Beben geht durch die Blo­gosphäre. Koehn­topp ist nicht der einzige, der die Schließung seines blogs ankündigt. Vlzog will am 31. Dezem­ber dicht­machen. Und der Schock­wellen­re­it­er kündigt die Ver­legung ins Aus­land und die Anonymisierung an (und wurde dafür gle­ich mal bei SpOn gefeatured!).

Alle Parteien in NRW scheinen dem neuen Geset­ztes-Unsinn zus­tim­men zu wollen. Die NRW-Grü­nen haben sich jet­zt jedoch entsch­ieden, mit der SPD Gespräche über eine Nichtzus­tim­mung zu führen. Wir sind ges­pan­nt, wie es weitergeht.

(Weit­ere Infor­ma­tio­nen bei net­zpoli­tik.)

Zwei aus der SPD: Zypries und Tauss

Brigitte Zypries und Jörg Tauss sind Kol­le­gen: Sie ist Jus­tizmin­is­terin und sitzt seit 2005 als Abge­ord­nete für ihren Wahlkreis Darm­stadt im Deutschen Bun­destag, er seit 1994 über die Lan­desliste Baden-Würt­tem­berg. Bei­de Mit­glied der SPD. Nun hat Brigitte “Brows­er, was sind denn jet­zt noch mal Brows­er?” Zypries vom eco-Ver­band der deutschen Inter­netwirtschaft einen Son­der­preis ver­liehen bekom­men. In der Pressemit­teilung wird das fol­gen­der­maßen begründet:

In der Lau­da­tio heißt es: „Sie hat sich für einen sachgerecht­en Inter­esse­naus­gle­ich und klare und ver­lässliche rechtliche Rah­menbe­din­gun­gen stark gemacht“. Das Inter­net brauche Ideen, nicht grun­drechtsvergesse­nen Aktion­is­mus. „Deshalb brauchen wir Per­sön­lichkeit­en wie unsere diesjährige Preisträgerin, die mit ihrer klaren Posi­tion Reflexe abwehrt und so Raum schafft zum Denken.“

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Der Schriftsteller Lars Gustafsson wählt die «Piratenpartei»

Aha. Länger nix gehört von uns von der Debat­te Pro­pa­gan­da um gegen die Inter­net-Pira­terie aka file­shar­ing. Offen­bar passiert ger­ade nicht viel. Und wenn nicht viel passiert — man seine Arbeit­skraft aber den bürg­er­lichen Medi­en ver­pachtet hat und deshalb irgend­was schreiben muss — macht man aus Nichtereignis­sen kleine Artikelchen, die dann die erste Seite des Feuil­letons zieren dür­fen — in diesem Fall jenes der SZ. Und weil uns auch nichts besseres ein­fällt, machen wir das ein­fach genauso.

Also nochmal, da ste­ht in der heuti­gen SZ (unter dem bemüht zynis­chen Titel “Herr Lib­er­al­is­mus per­sön­lich”): Lars Gustafs­son, erfol­gre­ich­er schwedis­ch­er Buchau­tor, hat angekündigt, dass er bei der Europawahl die soge­nan­nte Piraten­partei wählen wird, die sich sol­i­darisch gibt mit der Pirate­bay und son­stigem “Datendieb­stahl”. Gustaffson hat zur Begrün­dung “den Wider­stand gegen freies Kopieren im Inter­net mit den Zen­surbe­hör­den des Ancien Régime im Frankre­ich des 18. Jahrhun­derts” ver­glichen. Weit­er­lesen

Jubel-jubel-freu-freu


Es ist voll­bracht, die Online-Peti­tion ist durch: Um 1:15 haben wir die 50000 gek­nackt, in weniger als drei Tagen! (Wir haben nachrecher­chiert.) Man kön­nte fast eupho­risch wer­den! Trotz Zen­sur auf den Servern des Bun­destags (mehr dazu hier, mit großer Linksamm­lung und Videos der Bun­destags­de­bat­te) und nachvol­lziehbar­er Kri­tik am ePe­ti­tionsver­fahren. Aus dem Netz kam reich­lich Argu­men­ta­tion­shil­fe, der AK Vor­rat richtete ein Net­zzen­sur-Wiki ein und sog­ar Microblog­ging war aus­nahm­sweise ein­mal sin­nvoller als son­st. Weit­er­lesen

Offizielle Petition gegen Netzsperre


Es gibt jet­zt eine offizielle Peti­tion gegen die Inter­net-Zen­sur unser­er Fam­i­lien­min­is­terin von der Leyen beim ePe­ti­tion-Sys­tems des Deutschen Bun­destages. Bis zum 16.06.2009 wer­den 50.000 Mitze­ich­n­er benötigt, um die Peti­tion zur öffentlichen Beratung im Peti­tion­sauss­chuss zu brin­gen. Der Wortlaut:

Wir fordern, daß der Deutsche Bun­destag die Änderung des Teleme­di­enge­set­zes nach dem Geset­zen­twurf des Bun­desk­abi­netts vom 22.4.09 ablehnt. Wir hal­ten das geplante Vorge­hen, Inter­net­seit­en vom BKA indizieren & von den Providern sper­ren zu lassen, für undurch­sichtig & unkon­trol­lier­bar, da die “Sper­rlis­ten” wed­er ein­se­hbar sind noch genau fest­gelegt ist, nach welchen Kri­te­rien Web­seit­en auf die Liste geset­zt wer­den. Wir sehen darin eine Gefährdung des Grun­drecht­es auf Informationsfreiheit.

Das vornehm­liche Ziel – Kinder zu schützen und sowohl ihren Mißbrauch, als auch die Ver­bre­itung von Kinder­pornografie, zu ver­hin­dern stellen wir dabei abso­lut nicht in Frage – im Gegen­teil, es ist in unser aller Inter­esse. Dass die im Vorhaben vorge­se­henen Maß­nah­men dafür denkbar ungeeignet sind, wurde an vie­len Stellen offen­gelegt und von Experten aus den unter­schiedlich­sten Bere­ichen mehrfach bestätigt. Eine Sper­rung von Inter­net­seit­en hat so gut wie keinen nach­weis­baren Ein­fluß auf die kör­per­liche und seel­is­che Unversehrtheit mißbrauchter Kinder. Weit­er­lesen