Urbanizm
Heute ging es los in Rio de Janeiro mit dem World Urban Forum in seiner fünften Ausgabe. Das (soweit ich weiß) jüngste und kleinste aller UN-Agenturen, die UN-Habitat, ist Ausrichter der ganzen Geschichte. Und weil — wie man so hört — die UN mal wieder total pleite sind und Habitat sowieso, nutze ich doch die Chance, dem wahrscheinlich letzten WUF beizuwohnen.
Die Diskussion zwischen Urban Citizen und old school citizen verspricht amüsant zu werden, und der Bürgermeister von (und jetzt nicht verwechseln) Ahmedabad hat schon im Vorfeld ein Schlagwort in den Ring geworfen, das die fünf Tage dominieren soll: rurban. Urban + rural ist gemeint und soll das Konzept beschreiben, wenn ländliche Ideen in die Städte integriert werden, wenn also Leute vom Land sich wie Bauern in der Stadt benehmen.
Und weil das alles heute noch nicht so ganz ernst war und Lula doch Gelegenheit haben sollte, alle seine Staatsgäste kräftig drücken zu können, fand das eigentliche Highlight nicht auf dem WUF statt. Denn wie es sich für ein weltweites Event gehört, hat auch das WUF ein Parallel-Forum, durch das es erst geadelt wird, das Fórum Social Urbano. Mit einem illustren Gast: David Harvey. Die Beschreibung “der meistzitierte Geograph der Welt” ist wahrscheinlich auch die meistzitierte Beschreibung seiner Person. Interessanter sind seine (neo-)marxistischen Ideen zu Raum und Kapital, die schon auf diversen Weltsozialforen zum Besten gegeben hat und auf seiner Homepage nachzulesen sind. Nach Rio hat er folgende Idee mitgebracht:
Die aktuelle Krise entstand im Immobilienbereich und sie kann eine Möglichkeit sein, neuen öffentlichen Nutzen für urbane Räume zu schaffen.
Träumt schön. Bis morgen.
Hi Daniel. Schön, dass es dich hier auch wieder gibt. Ich freu mich drauf, bald mehr über Lulaland von dir zu lesen. Du kannst ja schließlich auch nicht immer nur am Strand rumgammeln.